ABC-Journalistin Karen Traversa zu Obamas Bilanz

ABC-Journalistin Karen Traversa zu Obamas Bilanz
Von Euronews
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Mit der Journalistin Karen Travesa von ABC-News wollen wir über einige Ideen sprechen, mit denen Barack Obama vor vier Jahren antrat. Gestern abend sagte er:” das Land wird sich ändern durch das, was wir in diesen Tagen, bei dieser Wahl tun. Amerika steht vor einem Wandel.” War das nur Rhetorik – oder wie steht es um den Wandel, den er in seiner Amtszeit erreicht hat?

Karen Travers
Der Präsident sagte, dass er eine neue Ära der Transparenz eingeführt habe. Aber viele seiner Kritiker werden dem widersprechen. Im Weißen Haus wird man immer sagen, dass seine Politik die Erfüllung von Wahlkampfversprechen sei. Immer wenn er diese Reden hält, die ratlos machen, spricht er über Erreichtes. Zum Beispiel für die Rechte von Homosexuellen, wo er mehr getan habe als andere Präsidenten. Natürlich ist sein Gesetz zur Krankenversicherung einer der größten Sachen, auf die er auch verweist.

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Er verspricht dem Amerikanern:” Ich will euch zuhören.” Aber wieweit kann sich ein zuhörender Präsident im Kongress durchsetzen, in seiner Partei und erst recht bei seinen politischen Gegnern?

Karen Travers
Präsident Obama sagt den Wählern, dass er in den vergangenen vier Jahren nicht so gut gearbeitet habe wie er es hätte tun können. Er wird oft gefragt, was er am meisten bedauert. Und darauf antwortet er, das seinen die Fehler in der Kommunikation. Beim Vermitteln seiner Politik. Es geht doch darum, zuzuhören und mit den Wählern verbunden sein und auch mit dem Parlament.

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Lassen Sie uns einen Blick auf die Wirtschaftspolitik werfen. Im September bekam er durch guten Arbeitslosenzahlen Auftrieb.
Aber was ist unterm Strich die Bilanz seiner Wirtschaftspolitik?

Karen Travers
Ein bisschen stimmt das, man muss aber auch sagen, dass die Wirtschaft über diese letzten Jahre hin einen natürlichen Aufschwung erlebte, dass die Dinge besser liefen. Man hört, dass Unternehmen eher bereit sind, Leute einzustellen, zu investieren, wo sie vorher mehr Vorsicht walten ließen und abwarteten, weil ihnen die Wirtschaftstrends Sorge bereiteten. Jetzt wird der Präsident sagen:” Schaut, jetzt ist die Arbeitslosenrate niedriger als bei meinem Amtsantritt. Aber das reicht nocht nicht, weshalb ich den Job noch nicht so zuende gebracht habe, wie ich es wollte.” Er sagt, er habe jetzt Pläne, wie er in Übereinstimmung mit dem Parlament mehr erreichen könne.

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Vor vier Jahren trat ein junger noch etwas unerfahrener Afro-Amerikaner vor das amerikanische Volk als dessen 44. Präsident.
Er wurde zum Symbol von Hoffnung. Hat er die erfüllt?

Karen Travers
Darauf werden wir in der Wahlnacht eine Antwort bekommen. Die Wähler haben zu entscheiden, ob es funktioniert hat. Seine Rede bei der Nominierung in Charlotte vor einigen Wochen war voll von Optimismus für die Zukunft. Er musste einfach darüber reden, wie es für die Menschen besser werden kann als in den vergangenen vier Jahren. Sie haben das Gefühl, dass der Präsident einst mit so vielen Versprechen antrat, so viel Hoffnung verbreitete und dass er dafür auch eine Plan hatte.
Aber dann stellten sich bei der Umsetzung so viele Schwierigkeiten ein, die er womöglich nicht hatte voraussehen können.

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