US-Astronaut Buzz Aldrin: "Wir sollten den Mars dauerhaft besiedeln"

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Von Euronews
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Buzz Aldrin wurde berühmt als zweiter Mann auf dem Mond. Zusammen mit Neil Armstrong schrieb er Geschichte, als sie im Juli 1969 zum ersten Mal den Mond betraten – ein großer Schritt für die Menschheit.

Aldrin war der erste amerikanische Astronaut des NASA-Apollo-Programms mit Doktorgrad und einer der wenigen, die nicht zuvor Testpilot waren. Auch jetzt im Alter von 83 Jahren ist seine Begeisterung für die Erforschung des Weltraums ungebrochen. In seinem neuesten Buch “Mission to Mars” skizziert Aldrin seine Vision für eine dauerhafte Besiedlung des Mars.

Jeremy Wilks, euronews:

“Wenn Sie an den Mars denken, warum sollte man Menschen dorthin schicken? Es ist teuer, es ist gefährlich, es gibt Missionen mit Robotern, der Marsrover “Curiosity” erkundet derzeit die Marsoberfläche, die europäische Mission “ExoMars” will auf dem Roten Planeten nach Leben suchen. Warum sollte man Menschen schicken?”

Buzz Aldrin:

“Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Mensch zum Mars fliegen wird. Die USA haben so viele Weltraumflüge durchgeführt, wir haben bereits so viel investiert, wir können so viel erlangen. Die USA könnten und sollten die Nation sein, die die Besiedlung des Mars leitet. Und damit meine ich nicht, einmal kurz hinfliegen und dann wieder zurückkommen. Wenn wir nicht dauerhaft dort siedeln, lohnt es sich auch nicht, hinzufliegen und wieder zurückzukommen. Der Aufwand zurückzukommen wäre immens, vergleichbar mit Menschen, die von Europa nach Amerika auswandern und dann wieder nach Europa zurückkehren. Das macht keinen Sinn. Es gibt keine Schiffe für so etwas und es wird wahrscheinlich auch keine Raumschiffe geben, die vom Mars zurückfliegen, weil es viel zu aufwendig wäre.”

euronews:

“O.k. , ich bin ein reicher Unternehmer, ich habe viel Geld, ich kann Ihnen ein Ticket zum Mars kaufen. Würden Sie gehen?”

Buzz Aldrin:

“Nein, ich bin nicht mehr jung genug, um mich darauf einzustellen und mich dafür zu verpflichten. Mein Wert liegt eher in der Planung als in der Ausführung.”

euronews:

“Sind Sie ein Anhänger der Privatisierung der Raumfahrtindustrie, von SpaceX etc.? Glauben Sie, das ist der richtige Weg?”

Buzz Aldrin:

“Nicht unbedingt. Ich glaube, wir können uns auf Unternehmen verlassen, die schon lange dabei sind. Aber es muss ein Gleichgewicht geben. Ich kann nicht sagen, es ist der eine Weg oder der andere. Es wird einen Wettbewerb geben, der über den besten Weg entscheidet. Wenn ich die Antwort wüsste, dann würde ich diesen Weg wählen, aber ich weiß die Antwort nicht.”

euronews:

“Wenn es um Menschen im Weltall geht, dann sind wir nicht wirklich für einen langen Aufenthalt im All gemacht. Unsere Knochen fangen an, Gewicht zu verlieren, unsere Muskeln beginnen zu verkümmern, es ist nicht sehr gesund, auch die Strahlung nicht.”

Buzz Aldrin:

“Es gibt eine Menge Gründe, etwas nicht zu tun. Und wenn die Menschheit sich immer mit all den Gründen beschäftigt hätte, etwas nicht zu tun, hätten wir uns nicht so über die Erde ausbreiten können, wie wir es getan haben. Es gibt eine Entdeckerneugier und ich denke, diese Neugier wird Menschen auf die Oberfläche des Mars bringen. Und meiner Meinung nach sollten die Menschen, die wir dort hinschicken auch dort bleiben. Aber ich glaube, dass in den Geschichtsbüchern in 100, 200, 500 oder 1000 Jahre sicherlich der Zeitpunkt stehen wird, an dem Menschen die Erde verlassen haben, um dauerhaft einen anderen Planeten zu besiedeln. Wann? Ich glaube, es ist jetzt an der Zeit und es ist jetzt möglich.”

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euronews:

“Sprechen wir über die Reisen zum Mond, von Ihren persönlichen Erfahrungen damit. Wenn Sie nach den vielen Jahrzehnten zurückblicken, was sind Ihre stärksten Erinnerungen an Ihren Aufenthalt auf dem Mond?”

Buzz Aldrin:

“Sie fragen etwas sehr Persönliches und ich gebe Ihnen eine sehr persönliche Antwort. Ich bin sehr stolz darauf und es ist ein großes Glück meiner Karriere. Dass ich ein Teil dieser großartigen Teamleistung war, die von Erfolg gekrönt war. Sechs von sieben Mal landeten wir auf dem Mond. Ich wollte ein Teil dieser Mission sein und ich war ein Teil davon. Persönlich fühle ich eine große Dankbarkeit, dass ich die Gelegenheit dazu bekam, bei der ersten Mondlandung dabei zu sein. Das ist eine wunderbare Erfahrung für einen kleinen Jungen, der in New Jersey aufwuchs. Ich bin sehr dankbar dafür und ich bat die ganze Welt danke zu sagen, als wir erfolgreich gelandet waren.”

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