Zugunglück in Spanien: Lokführer spricht von Aussetzer

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Von Euronews
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Menschliches Versagen wird als Ursache für das Zugunglück in Santiago de Compostela immer wahrscheinlicher. Wie die spanische Tageszeitung “El Pais” am Dienstag berichtete, hat der 52-jährige Zugführer bei seiner Vernehmung einen Aussetzer eingeräumt. Demnach war Francisco José Garzón zum Zeitpunkt des Unfalls nicht klar, wo er sich auf der Strecke genau befindet. Er habe den Streckenabschnitt verwechselt, so der 52-Jährige. Die Auswertung des Fahrtenschreibers hat ergeben, dass der Lokführer kurz vor dem Unglück noch eine verzweifelte Bremsaktion einleitete, die jedoch zu spät kam. Wie “El Pais” weiter berichtet, hatte Garzon kurz vor dem Crash zudem mit einem Kollegen der Eisenbahngesellschaft Renfe telefoniert. Während der Vernehmung durch den Ermittlungsrichter sei Garzon mehrmals in Tränen ausgebrochen. Er würde lieber sterben, als mit der Schuld leben zu müssen, habe der 52-Jährige erklärt.

Garzon habe, so “El Pais” weiter, aber auch auf die unzureichende Beschilderung an der Unglückskurve hingewiesen. “Es gab Warnungen, dass eines Tages so etwas passieren könnte”, zitiert die Zeitung den Lokführer. Spaniens Verkehrsministerin Ana Pastor kündigte unterdessen an, vor dem zuständigen Ausschuss im Parlament Stellung zu dem Unfall beziehen zu wollen. Die Kritik an der Beschilderung vor der Unglückskurve, die inzwischen auch von Gewerkschaften und Kollegen Garzons geäußert wurden, weist Pastor zurück.

Das Unglück am 24. Juli in der Nähe von Santiago de Compostela hat bisher insgesamt 79 Menschen das Leben gekostet. 69 Passagiere des Unglückszuges liegen noch immer mit Verletzungen im Krankenhaus.

  • Picture by Óscar Corral

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