Es gibt wohl doch zuviel Liebe auf der Welt – zuviel jedenfalls für die berühmte Pariser Brücke “Pont des Arts”.
Die Fußgängerbrücke ist nun wieder freigegeben worden. Sie ist bekannt als “Urheimat” der Vorhängeschlösser, die liebende Paare dort anknipsen, um den Schlüssel dann in der Seine zu versenken – ein Sinnbild ihrer möglichst ewigen Liebe.
Gestern nachmittag allerdings musste die “Pont des Arts” gesperrt werden: Der Maschendraht an zwei Feldern des Geländers war heruntergekommen, unter der Last der vielen Schlösser.
Fürs erste müssen nun Bretter sichern, dass an diesen Stellen keiner in den Fluss fallen kann.
Das Brückengeländer ist übersät von Vorhängeschlössern, ein Hindurchsehen nicht mehr möglich: Wie auch andernorts gibt es in letzter Zeit eine Diskussion darüber, ob die Schlössersitte nun ein romantischer Liebesbeweis sei – oder doch eher ein Ärgernis.
Seit 2008 ist der Brauch auf der “Pont des Arts” bekannt. Inzwischen nehmen die Liebenden aber auch gerne weitere Brücken in Beschlag, und selbst auf der obersten Plattform des Eiffelturms wurden schon Vorhängeschlösser gesichtet.
Die neue Oberbürgermeisterin Anne Hidalgo ist von dem Brauch eher wenig begeistert. Aus ihrer Sicht müssten Alternativen zu den Brücken her – künstlerisch gestaltet und umweltfreundlich. Natürlich müssten diese Alternativen dann auch von den Schlösserbegeisterten angenommen werden.
Verbote kommen jedenfalls nicht in Frage: Einerseits wegen des Polizeiaufwands, zum anderen will Paris natürlich auch weiterhin die “Stadt der Liebe” bleiben – jedenfalls in den Katalogen für ausländische Urlauber, die wohl für die meisten der Schlösser verantwortlich sind.