Ebola: Schulen in Liberia wieder eröffnet - Kampf gegen Vorurteile geht weiter

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Von Euronews
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Der erste Schultag in Liberia nach sieben Monaten. Wegen der Ebola-Epidemie gab es keinen Unterricht, seit Anfang des Jahres ist die Zahl der

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Der erste Schultag in Liberia nach sieben Monaten. Wegen der Ebola-Epidemie gab es keinen Unterricht, seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Erkrankungen jedoch signifikant zurückgegangen. Vor vier Wochen waren in Guinea die Schulen wieder eröffnet worden, sechs Wochen nach Sierra Leone. Die drei Länder stehen seit Dezember 2013 im Zentrum der Krise.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation: (WHO) wurden 23.500 Menschen mit Ebola infiziert, 9380 starben an den Folgen der Krankheit. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen. Viele Menschen haben die Erkrankung nicht überlebt. Musa Pabai hat Glück gehabt: Es ist das ersten Mal, dass er nach Hause zurückkehrt, seit er im vergangenen November das Krankenhaus verlassen hat. Um seine Frau zu schützen, ist er zunächst einmal fort geblieben.

Leen Verhenne ist medizine Koordinatorin in einem Behhandlungszentrum in Monrovia: “Das Sperma ist noch rund 90 Tage nach dem Ausbruch infiziert. Deshalb geben wir jederm Mann, der das Behandlungszentrum verlässt, für diese Zeit Kondome mit. Wir meinen, es ist wichtig, dass, wenn sie Sex haben, dass sie geschützten Sex haben”, erklärt sie.

Epidemiologen meinen, der Rückgang der Zahl der Ebola-Ausbrüche gehe weitgehend auf eine Verbesserung der Hygienebedingungen zurück – das Waschen der Hände, die Rückverfolgung von Kontakten und auch auf die veränderten Beerdigungsriten, die die Übertragung der Krankheit nun erschweren. Seit einigen Wochen hat sich der Rückgang der neu gemeldeten Fälle allerdings verlangsamt. Die Weltgesundheitsorganisation fürchtet nun um ihr Ziel, nämlich keine Neuansteckungen mehr von April an in den drei Ländern.

Das Bruttoinlandsprodukt ist in der Region um 12 Prozent gesunken, die Produktion in der Landwirtschaft ist sogar um die Hälfte zurückgegangen. Nach Auffassung von Experten ist eine langfristige Unterstützung der Menschen dort unumgänglich, um verheerende Folgen für die Wirtschaft und die soziale Situation in der Region zu verhindern. Vor allem gilt es aber wohl, Vorurteile zu bekämpfen. Noch immer machen Verschwörungstheorien die Runde, und Überlebende werden stigmatisiert. Erst wenn das erreicht ist, wird Ebola ganz überwunden sein.

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