Neue Talente auf der Tallinn Music Week

Neue Talente auf der Tallinn Music Week
Von Anja Bencze
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Die Tallinn Music Week ist ein Showcase Festival mit über 200 Künstlern aus 26 Ländern.

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Das Wohnzimmerkonzert mit Kaffee und Kuchen und der estnisch-schwedischen Band MiaMee war einer der ungewöhnlichen Veranstaltungsorte auf der diesjährigen Tallinn Music Week mit über 200 Künstlern aus 26 Ländern. Das Festival mit internationalem Fachpublikum ist ein Schaufenster für neue Talente. Neben dem offiziellen Programm locken Gratiskonzerte in der Tallinner Altstadt. Musik sei nun mal Teil der estnischen DNA, sagt die Festivalgründerin und -leiterin Helen Sildna.

“Die Bedeutung der Singenden Revolution ist allgemein bekannt, auch die zentrale Rolle, die Musik in unserer Kultur und Geschichte im Verlauf der Jahrhunderte spielte. Die Menschen feiern ihre Feste, Jubiläen, Geburtstage und Mitsommernachtsfeiern und singen dabei.”

Die in der Schweiz lebende Estin Ingrid Lukas hat sich eine ganz eigene Stilmischung aus Tradition und Moderne erschaffen.

Ingrid Lukas: “Hier ist alles da drin, in mir. Das Estnische, da bin ich geboren, das sind meine Roots. Die Moderne, die bekomme ich von meinem Schlagzeuger und der Urban City, in Zürich lebe ich. Ich versuche, die Natur, das Traditionelle und das Städtische zu mischen.”

“Demimonde” heißt das dritte Album der Sängerin und ist vor Kurzem erschienen.

Der Belgier Brendan Jan Walsh hat eine ganz spezielle Mission: Er will das Klassikgenre aus seinem steifen Mieder befreien. Mit Classical Music Raves, Partys, auf denen die Massen zu klassischer Musik tanzen.

Brendan Jan Walsh: “Wir sind jung und wir mögen diese Art von Musik, aber auf unsere Weise. Steckt uns nicht in einen Konzertsaal mit, Pardon, steifen Anzügen und parfümierten Blumenkleidern, gebt uns Partystimmung! Kombiniert mit Live Musik und DJs, Lichtshows, Design und allem Drum und Dran, ergibt das eine fantastische Party – mit klassischer Musik.”

Das Konzept hat Walsh bereits in viele Party-Metropolen importiert. Auch im Tallinner “Kulturkessel” tanzten die zahlreichen Besucher der ersten Klassik-Rave im Baltikum zur “Carmen”-Ouvertüre oder Brahms “Ungarischen Tänzen”.

“Wir bezeichnen uns selbst als Arena Popband. Wir machen Popsongs, die in der Regel ziemlich gigantisch enden, sehr symbolisch und mit einem fetten Rocksound.” So beschreibt Nina Knutsson, Frontfrau von Hurricane Love, den Sound der schwedischen Newcomer-Band. Nowhere to go heißt ihre neue, Ohrwurm-verdächtige Single.

Die Band aus Malmö ist seit Ende 2012 stetig auf Tournee und feilt an ihrem Songmaterial. Ende April erscheint die erste EP.

Die Sängerin und Violinistin Maarja Nuut begeistert weit über die Grenzen ihres Landes hinaus, mit urtümlichen, an traditionellen estnischen Liedern inspirierten Klangschleifen.

Maarja Nuut: “Als ich in den estnischen Musikarchiven auf diese alten Aufnahmen stieß und sie mir zum ersten Mal anhörte, war ich völlig überrascht von diesem Klang. Ich hatte noch nie etwas in der Art gehört. Dennoch fühlte es sich vertraut, logisch und schön an. Und dann begann ich, damit zu arbeiten.”

Maarja Nuut arbeitet an ihrem zweiten Album und hat bis zum Sommer einen vollen Konzertkalender.

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