Calais: britisch-französisches Einsatzzentrum zur Schleuserbekämpfung

Frankreich und Großbritannien haben ein gemeinsames Einsatzzentrum in Calais eingerichtet. Von dort aus wollen sie gegen Schleuser am Eurotunnel vorgehen. Die neue Kommandozentrale ist Teil einer Vereinbarung, die Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve und seine britische Kollegin Theresa May in der nordfranzösischen Hafenstadt unterschrieben.
Die Situation, mit der wir in Calais konfrontiert sind, ist das Ergebnis einer globalen Migrationskrise.
“Wir haben die Wahl, nach Lösungen zu suchen und sie umzusetzen, um die Migrationsströme zu regulieren, um Migranten auf humane Weise aufzunehmen, um unseren Asyl-Verpflichtungen nachzukommen und, das möchte ich betonen, entschlossen gegen Schleusernetze zu kämpfen”, so Cazeneuve.
Die britische Innenministerin Theresa May ergänzte die Ausführungen ihres französischen Kollegen:
“Die Situation, mit der wir in Calais konfrontiert sind, ist das Ergebnis einer globalen Migrationskrise. Deshalb werden unsere beiden Länder auch weiterhin eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Rest der Europäischen Union, sowie die Transit- und Herkunftsländer auch ihren Part zur Lösung des Problems beitragen.”
Die Briten wollen außerdem Überwachungskameras, Flutlichtanlagen und Infrarot-Bewegungsmelder finanzieren. Außerdem soll im Tunnel stärker kontrolliert werden: Das Unternehmen Eurotunnel soll mit staatlicher Unterstützung mehr Wachleute einsetzen. Zusätzliche Teams sollen mit Spürhunden Lastwagen und Lastzüge durchsuchen. Auch die humanitäre Hilfe soll ausgebaut werden. Laut Hilfsorganisationen campieren derzeit rund 3000 Flüchtlinge in Calais.
Accord décisif signé aujourd'hui avec les Anglais pour surmonter la crise migratoire à Calais http://t.co/XN2c8h3sLzpic.twitter.com/NVqKsGnXUl
— Bernard Cazeneuve (@BCazeneuve) 20. August 2015
London und Paris gemeinsam gegen Tunnelflüchtlinge http://t.co/msDs5eADLM#Flüchtlinge#Calais#Eurotunnel
— tagesschau (@tagesschau) 20. August 2015