Deutschland erwartet 2015 Rekordzahl an Flüchtlingen

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Von Euronews
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Bis zu 800.000 Flüchtlinge werden dieses Jahr wohl nach Deutschland kommen. Das teilte das Innenministerium mit und stellte damit einen neuen

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Bis zu 800.000 Flüchtlinge werden dieses Jahr wohl nach Deutschland kommen.

Das teilte das Innenministerium mit und stellte damit einen neuen Höchststand fest.

Den bisherigen Höchststand hatten die Behörden 1992 gezählt: Damals beantragten rund 440.000 Menschen Asyl.

Diese neue Zahl übertrifft auch bei weitem eine Schätzung vom Frühjahr, die von 450.000 Menschen ausging.

Im ganzen letzten Jahr wurden in Deutschland noch gut 200.000 Asylanträge gestellt – das ist ein Viertel der jetzt erwarteten Zahl.

“Es ist auch Zeit für europäische Lösungen”, sagt Innenminister Thomas de Maizière.

“Und es ist Zeit, darüber nachzudenken”, so de Maizière weiter, “wie wir solche Zahlen für Deutschland in Zukunft verringern können. Aber auf hohe Flüchtlingszahlen werden wir uns noch einige Jahre einzustellen haben.”

Der Minister sagte auch, man brauche dringend mehr Personal zur Bearbeitung der Anträge.

In den Erstaufnahmeeinrichtungen würden zusätzliche Plätze benötigt; die Zeltstädte müssten winterfest gemacht werden.

Es gebe nicht die eine Maßnahme, so de Maizière, die das Problem löse. Es gebe mehrere Stellschrauben.

Ebenso viele Menschen wie im ganzen letzten Jahr haben bereits dieses Jahr bis Juli Asyl beantragt.

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge waren es 218.000.

Die Länder, aus denen die meisten von kamen, waren Syrien, Kosovo und Albanien.

Im Fall der Balkanländer wird aber so gut wie jeder Asylantrag angelehnt.

Eine Abschwächung der Entwicklung bei den Flüchtlingszahlen sei nicht zu erwarten, teilt das deutsche Innenministerium auch mit.

Die Gründe dafür seien vielschichtig: So kämen in der zweiten Jahreshälfte erfahrungsgemäß jeweils mehr Menschen als im ersten Halbjahr.

Außerdem habe die Migration über die Ägäis und den Balkan erheblich zugenommen; in Herkunftsgebieten wie dem Nahen Osten gebe es auch keine Anzeichen für Verbesserungen.

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