Teheran und Washington: Tauwetter nicht in Sicht

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Nach der Wiedereröffnung der britischen Botschaft in Teheran – und der iranischen in London – am Sonntag muss die berechtigte Frage lauten: Gibt es

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Nach der Wiedereröffnung der britischen Botschaft in Teheran – und der iranischen in London – am Sonntag muss die berechtigte Frage lauten: Gibt es demnächst einen ähnlichen diplomatischen Akt zwischen der Islamischen Republik und den Vereinigten Staaten?

Seit der Erstürmung der US-Botschaft in Teheran vor 36 Jahren liegen die diplomatischen Beziehungen auf Eis. Foad Izadi, Professor an der Universität Teheran und USA-Kenner, sagt an die Amerikaner gerichtet: “Sie sollten einsehen, dass der Iran ein unabhängiges Land ist. Die Menschen wählen die politische Führung, die dann über Irans Außenpolitik entscheidet. Und diese Politik wird nicht immer mit den Vereinigten Staaten auf einer Linie liegen.”

Irans Verteidigungsminister Hussein Dehghan gab am Wochenende einen Vertragsabschluss mit Russland bekannt. Dieser sieht vor, dass bis Ende des Jahres die Bestandteile eines russischen Raketensystems geliefert werden. Dieses Rüstungsgeschäft verletze nicht die Resolution, die dem Iran ballistische Raketen verbietet, so der Verteidigungsminister.

Mike Huckabee, ehemaliger Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas, der Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei werden möchte, äußerte sich während eines Israel-Besuches besorgt und warnte vor einer Zusammenarbeit mit dem Iran. “Ich würde von Beginn meiner Präsidentschaft an verdeutlichen, dass diese Vereinbarung inakzeptabel ist – nicht nur für eine friedliche Zukunft der USA oder Israels, sondern der ganzen Welt”, so Huckabee.

Auch im Iran gibt es ungeachtet der Atom-Einigung deutliche Ablehnung, die nicht auf Tauwetter zwischen Teheran und Washington hindeutet. Während der Freitagsgebete sagte Ajatollah Mohammad Ali Movahedi Kermani: “Es wäre naiv zu denken, dass sich der große Satan geändert hat. Amerika ist der große Satan, dessen Feindseligkeit uns gegenüber immer noch besteht. Amerika ist der Feind des Islams.”

Der Oberste Führer der Islamischen Revolution, Ajatollah Ali Khamenei, hatte kürzlich betont, man werde alles unternehmen, um eine Einflussnahme der USA im Iran zu verhindern. Um ihre Ziele zu erreichen, würden die Amerikaner auch die Atom-Einigung als Druckmittel verwenden, so Khamenei.

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