Nervosität an den Börsen: Leichte Erholung nach Panik-Tief

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Von Euronews
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Börsen-Beben: Verluste wieder aufgefangen Die Märkte haben sich nach dem schwarzen Montag anscheinend beruhigt. Aber die starken Schwankungen an der

Börsen-Beben: Verluste wieder aufgefangen

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Die Märkte haben sich nach dem schwarzen Montag anscheinend beruhigt. Aber die starken Schwankungen an der chinesischen Börse bereiten den Händlern immer noch Sorge.

Der Shanghai Composite Index verlor zu Beginn dieser Woche 3 Prozent. Zuvor war es ihm am Freitag gelungen, einen Teil seiner Verluste wieder gut zu machen.

Die US-Märkte schlossen in der vergangenen Woche auch ohne Verluste. Der Dow Jones und der S&P 500 mussten am schwarzen Montag Verluste von 7,65 Prozent, bzw. 6,34 Prozent einstecken. Doch sie erholten sich wieder und schlossen die Woche mit einem Plus von 1,11 Prozent bzw. 1,30 Prozent ab.

Die europäischen Märkte erlebten eine aufregende Woche und gingen am Freitag mit bescheidenen Gewinnen aus dem Handel. Der DAX verlor 10,06 Prozent und schloss mit einem Plus von 5,03 Prozent.

Die Aktienmärkte im Nahen Osten hatten eine harte Woche, starteten aber an diesem Montag im grünen Bereich. Saudi Arabien schloss vergangene Woche mit einem Plus von 1,89 Prozent. Ein hoffnungsvolles Zeichen nach fünf Wochen Talfahrt.
Die Börse in Abu Dhabi schloss mit einem Verlust von 1,14 Prozent.
Dubai und Ägypten machten große Verluste wieder wett.

Der Ölpreis erholte sich wieder. Er legte am vergangenen Donnerstag und Freitag mit mehr als 16 Prozent deutlich zu. Das war der höchste Gewinn seit März 2009. Viele Experten sehen darin erste Zeichen einer Stabilisierung.

Analyse: “Die Panik in Asien könnte für den Nahen Osten positiv sein”

Die starken Schwankungen an den Börsen haben Experten des Finanzmarktes weltweit beschäftigt. China scheint seine bisherige Rolle als Konjunturlokomotive nicht mehr erfüllen zu können. Viele rechnen aus diesem Grund mit einer unsicheren Zukunft. Manche Experten zweifeln an der Wirksamkeit von Wirtschaftsstrategien, andere geben sich optimistisch und viele raten zur Vorsicht. Und nun sprechen wir mit Nour eldeen AL- Hammoury, Chefmarktstratege bei ADS securities in Abu Dhabi.

euronews, Daleen Hassan:
“Beginnen wir mit dem Aktienmarkt. Es zeichnet sich eine leichte Erholung ab. Haben die Märkte die Panik und die großen Verluste hinter sich gelassen?”

Nour eldeen AL- Hammoury :
“Man kann sagen, dass die Panik vorbei ist oder sich zumindest abgeschwächt hat. Insbesondere da die meisten Aktienindexe ihre Verluste, die sie am schwarzen Montag erlitten haben, wieder wettgemacht haben. Doch die aktuelle Erholung ist noch sehr vorsichtig, und es ist wichtig, die kommende Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten aus den USA und Asien im Auge zu behalten. Sie werden für die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate entscheidend sein.”

euronews:
“Worauf muss man bei der Kursentwicklung in den kommenden Wochen achten?”

Nour eldeen AL- Hammoury :
“Nun, beim Shanghai Composite Index werden die Händler den Widerstandsbereich im Auge behalten, der bei 3373 Punkten liegt. In der vergangenen Woche war er unter diesen Wert gefallen. Die Aussicht ist negativ, solange der Index unter diesem Wert liegt.
Was den Dax in Deutschland anbelangt, beträgt der Widerstandbereich zwischen
10500 und 10616 Punkten. Dies sollten wir im Auge behalten. Die Aussicht ist auch hier negativ, solange der Index unter diesem Widerstandsbereich bleibt.”

euronews:
“Wie können die starken Schwankungen aus China die Wirtschaften im Nahen Osten beeinflussen? Und wie würden Sie die Atmosphäre an den Märkten beschreiben? Haben die Aktionäre wieder Vertrauen gefasst?”

Nour eldeen AL- Hammoury :
“Die Panik in Asien könnte sich irgendwann positiv für die Region auswirken. Insbesondere nach der Entwertung des chinesischen Yuans, durch die die Güter aus China billiger werden. Solange also die Nachfrage aus dem Nahen Osten anhält, ist das ein positiver Faktor, umso mehr, wenn die Preise weiter fallen.
Die Region des Golf-Kooperationsrats ist trotz der noch bestehenden Zweifel sicher. Der Antieg des Ölpreis hat die Panik ein wenig gedämpft. Das konnten wir auch zu Beginn der Woche feststellen. Die Kurse in der Region erholten sich leicht.”

euronews:
“Kommen wir zur Situation am Ölmarkt. Wir haben einen deutlichen Anstieg der Ölpreise beobachtet, wird das so weitergehen? Und wie steht es um das Gold-Öl-Verhältnis?”

Nour eldeen AL- Hammoury:
“Als erstes muss ich erklären, was das bedeutet. Das Gold-Öl-Verhältnis zeigt an, wieviel Barrel Öl sie mit einer Gold-Unze kaufen können. Die Entwicklung, die wir in der vergangenen Woche beobachten konnten, ähnelt der Entwicklung im Januar.
In der vergangenen Woche erreichte das Gold-Öl-Verhältnis die gleichen Werte wie zuletzt im Januar, um die 25 herum, also 25 Barrel für eine Unze, bevor sie wieder sank. Am vergangenen Donnerstag und Freitag konnte der Ölpreis dann deutlich zulegen.
Alle diese Faktoren können jetzt berücksichtigt werden und das haben wir auch schon in früheren Ausgaben gesagt. Wir müssen uns jetzt die neuen Faktoren und Auslöser ansehen, die die Preise in den kommenden Woche beeinflussen könnten. Vorerst können wir jedoch sagen, dass immer mehr auf eine langsame Stabilisierung hindeutet.”

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