Klarer Favorit vor Präsidentschaftswahl in Portugal

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Marcelo Rebelo de Sousa ist Umfragen zufolge der aussichtsreichste Kandidat bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in Portugal. Seine jahrelange

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Marcelo Rebelo de Sousa ist Umfragen zufolge der aussichtsreichste Kandidat bei den kommenden Präsidentschaftswahlen in Portugal. Seine jahrelange Tätigkeit als Fernsehkommentator brachte ihm große Popularität ein und war die beste PR für seine Kandidatur bei dem Urnengang am 24. Januar.

Er ist nicht der offizielle Kandidat der sozialdemokratischen Partei PSD, deren Gründung er gefördert hat, aber er kann sich ihrer Unterstützung sicher sein. Zudem kann er auch auf die Stimmen der Volkspartei PP zählen. Wenn der Mitte-Rechts Kandidat die Wahl für sich entscheiden kann, muss er aber mit einer Regierung zusammenarbeiten, die von allen Linksparteien unterstützt wird.

Während seiner Kampagne erklärte er gegenüber Euronews, Brücken bauen zu wollen und zwar zwischen allen Splittergruppen, die sich nach der letzten politischen Krise gebildet hatten. Er sagte: “Ohne meine Ideen verleugnen zu wollen, werde ich versuchen, die Regierung zu unterstützen. Ich will weder Probleme oder Instabilität schaffen, noch die Regierungsgeschäfte stören. Ich werde versuchen, dass die Basis dieser Regierung, die sehr kompliziert ist, bestehen bleibt.”

Euronews: Was halten Sie denn von den Maßnahmen, die diese Regierung ergriffen hat, wie zum Beispiel der Abbau der Sparpolitik?

Marcelo Rebelo de Sousa: “Das scheint mir auf der einen Seite wirklich fair. Warum? Weil die Portugiesen in den vergangenen Jahren sehr leiden mussten, damit sich die finanzielle Situation des Landes verbessert. Es war einfach nicht mehr möglich, den Menschen noch mehr Opfer abzuverlangen. Aber auf der anderen Seite verlangt das ein großes Gleichgewicht, damit eine finanzielle Schieflage vermieden werden kann.”

Euronews: Sie haben gesagt, dass sie als Präsident ein Schiedsrichter sein wollen. In welchen Situationen könnten Sie der Regierung die rote Karte zeigen?

Marcelo Rebelo de Sousa: “Laut meiner Interpretation der Verfassung ist die Auflösung des Parlaments gerechtfertigt, wenn es eine schwere Krise der Institutionen gibt, wenn diese nicht mehr funktionieren: Also die Regierung und das Parlament mit seinen Gerichten, oder innerhalb der Regierung, oder wenn es eine Krise zwischen Regierung und dem Präsidenten gibt.”

Euronews: Aber fürchten Sie nicht Meinungsverschiedenenheiten zwischen den Parteien, die verschiedene Positionen vertreten?

Marcelo Rebelo de Sousa: “Die Regierung steht ganz klar vor zwei Herausforderungen. Die erste ist soziale Gerechtigkeit zu schaffen, ohne in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Die zweite Herausforderung ist es, Probleme an der politischen Basis, den Unterstützern zu vermeiden. Daran will ich arbeiten. Ich werde alles versuchen, um eine Regierungskrise dieser politischen Basis zu vermeiden, denn das würde nur zu weiteren Spannungen führen.”

Bei Marcelo Rebelo de Sousas Kampagne ging es eher locker zu. Als früherer Journalist weiß er genau, was sich in den Medien gut verkauft. Der ehemalige Minister für parlamentarische Angelegenheiten kann sich große Hoffnungen auf die absolute Mehrheit bei dieser Wahl machen.

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