Wahlen im Iran: Moderate beenden Dominanz der Konservativen

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Von Euronews
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33 Millionen abgegebene Stimmen in 52.000 Wahllokalen – noch sind die iranischen Wahlen für das Parlament und den Expertenrat nicht vollständig

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33 Millionen abgegebene Stimmen in 52.000 Wahllokalen – noch sind die iranischen Wahlen für das Parlament und den Expertenrat nicht vollständig ausgezählt, doch schon jetzt zeichnet sich ein klarer Sieg der moderaten Kräfte im Land ab – eine Wende nach drei Legislaturperioden konservativer Dominanz.

Beobachter führen den Erfolg der Moderaten und Reformer auf das Atomabkommen und die Aufhebung internationaler Sanktionen zurück.

Im Iran werden Kandidaten in ihren Kreisen individuell gewählt. 4844 Kandidaten wurden diesmal zugelassen, darunter etwa 500 Frauen. Parteien und Parteiprogramme gibt es nicht. Ein endgültiges Bild der neuen politischen Lage ergibt sich also erst nach Einschätzung jedes einzelnen der 290 neuen Parlamentarier.

Doch die Trends sind klar: In Teheran liegt der profilierteste moderate Kandidat, Mohammed-Resa Aref, laut Innenministerium deutlich vor Hardliner Gholam-Ali Hadad-Adel. Hadad-Adel wird dort zudem wohl als einziger Konservativer ins Parlament einziehen: Alle übrigen 29 Hauptstadtsitze gehen an als moderat oder reformistisch geltende Politiker.

Auch bei der Wahl zum iranischen Expertenrat liegen die beiden Spitzenkandidaten
der Moderaten klar vor den Hardlinern. Auf der Liste für Teheran führten am Samstag laut Innenministerium der ehemalige Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani und Präsident Hassan Rohani

Der Expertenrat ist das wichtigste religiöse Gremium des Landes, seine 88 Mitglieder werden für acht Jahre gewählt. Ihnen obliegt unter die Wahl eines neuen Revolutionsführers, falls Ayatollah Ali Chamenei verstirbt.

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