"Die Kirche vor Schande schützen": Hoher Kardinal sagt zu Kindesmissbrauch aus

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Im Fall von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche sagt ein hoher Kardinal seit Sonntag vor einer australischen Regierungskommission aus. George

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Im Fall von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche sagt ein hoher Kardinal seit Sonntag vor einer australischen Regierungskommission aus.

George Pell, selber Australier, wird zu den Anhörungen aus Rom zugeschaltet. Nach Angaben seiner Ärzte war der 74-Jährige zu krank für eine Reise nach Australien.

Missbrauchsopfer von früher sind dafür nach Rom gereist und wollen Pells Aussagen verfolgen; sie würden sich vor ihrer Abreise am Freitag auch ein Treffen mit dem Papst wünschen. Ihre Reise war mit öffentlichen Spenden finanziert worden.

“Wir wollen gehört werden und wollen Mitgefühl”, sagt Phil Nagle, einer der Männer; “und dass sich in Zukunft für Kinder etwas ändert.”

“Solche Einrichtungen brauchen wohl einfach Kontrollen von außen”, meint ein anderer, David Ridsdale; “im jetzigen System können offenbar zuviele Leute sagen, die Kinder zu schützen war nicht meine Aufgabe.”

http://www.heraldsun.com.au/news/victoria/cardinal-george-pell-gives-evidence-in-rome-to-the-royal-commission-into-child-sexual-abuse-day-3/news-story/62f08ac7f357e7e703648f9a7addc74a
Ein australischer Fernsehbericht über den Besuch der Missbrauchsopfer in Rom (auf Englisch).
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Pell gab zu, die katholische Kirche in Australien habe Kindesmissbrauch durch Priester jahrelang heruntergespielt. Er stritt aber ab, persönlich Fälle vertuscht zu haben. Oft machte er Erinnerungslücken geltend.

Die Kirche habe damals nicht den Kindern geglaubt, so Pell, sondern eher den Priestern. Sie habe dabei Riesenfehler gemacht und schlimme Entscheidungen getroffen.

Es sei aber meist um persönliche Schwächen gegangen, nicht um ein Versagen der Struktur, sagte der Kardinal weiter. Der Instinkt sei es gewesen, die Kirche vor Schande zu schützen.

Pell war in den siebziger Jahren Priester in der australischen Diözese Ballarat, innerhalb derer pädophile Priester einfach immer wieder versetzt wurden. Heute ist er als Budgetverwalter so etwas wie die Nummer drei in der Vatikanhierarchie.

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