Nach Attentat in Tel Aviv: Zehntausende Palästinenser dürfen nicht nach Israel

Nach Attentat in Tel Aviv: Zehntausende Palästinenser dürfen nicht nach Israel
Von Carolin Kuter mit dpa, AFP, Haaretz
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Nach dem tödlichen Anschlag in Tel Aviv hat Israel die Zugangsgenehmigungen für Zehntausende Palästinenser aufgehoben.

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Nach dem tödlichen Anschlag in Tel Aviv hat Israel die Zugangsgenehmigungen für Zehntausende Palästinenser aufgehoben. Wie die Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete mitteilte, wurden die zum Ramadan erteilten Genehmigungen eingefroren. Zudem legte die israelische Armee in der Nacht einen Blockadering um das Dorf Jata im südlichen Westjordanland. Die beiden Attentäter stammen nach Polizeiangaben aus dem Ort und sind Cousins.

In Tel Aviv ganz in der Nähe des Anschlagsortes gegenüber dem Militärhauptquartier bemühen sich die Bewohnerinnen wie Jessica Levy um Normalität: “Gott sei Dank sind wir am Leben”, so die junge Frau. “Wir machen weiter mit unseren Leben, wir stehen morgens auf, gehen zur Arbeit. Niemand wird uns auslöschen. Das, was passiert ist, hat mir natürlich Angst gemacht, aber wir machen weiter.”

Die Attentäter hatten am Mittwochabend im belebten Sarona-Viertel das Feuer auf Besucher eröffnet. Vier Menschen wurden dabei getötet und sechzehn verletzt, wie die israelische Haaretz berichtet. Sicherheitskräfte fassten beide Angreifer, einer von ihnen wurde dabei verletzt.

Haaretz zufolge sollen die Familien der Attentäter verhört werden. Der Vater einer der Männer sagte, er habe nichts von den Plänen seines Sohns gewusst. Ahmad Makhamreh: “Es war schlimm für uns zu erfahren, was passiert ist. Mein Sohn ist nicht Mitglied in einer politischen Partei oder einer Organisation, auch wenn zwei seiner Onkel im Gefängnis sitzen. Der eine hat sieben Mal lebenslang bekommen, der andere einmal. Trotzdem haben wir nicht mit so etwas gerechnet. Mein Sohn ist noch jung. In den vergangenen vier Jahren war er in Jordanien und ist erst vor Kurzem zurückgekommen.”

Es war der blutigste Anschlag in Israel seit Monaten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte entschlossene Schritte gegen Terroristen an. Er wollte bei einer Dringlichkeitssitzung mit seinem Sicherheitskabinett über das weitere Vorgehen beraten.

Bei einer Welle palästinensischer Attentate sind seit Oktober 32 Israelis getötet worden. Israelische Sicherheitskräfte erschossen fast 200 Palästinenser. Die im Gazastreifen herrschende Hamas kündigte weitere Anschläge während des Ramadan an.

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