Israel empört wegen Tempelberg-Entscheidung der Unesco

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Die UNESCO hat eine Resolution angenommen, in der der Jerusalemer Tempelberg nur noch unter der muslimischen Bezeichnung erwähnt ist.

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Israel reagiert empört auf eine Entscheidung der UNESCO zum Jerusalemer Tempelberg. Ein Gremium der Weltkulturorganisation billigte einen Resolutionsentwurf, in dem der Tempelberg angeblich als ausschließlich muslimische Stätte bezeichnet wird. Der Text ist noch nicht abgesegnet, er muss noch beraten werden. Aber die Empörung ist groß in der jüdischen Welt:

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: “Das absurde Theater bei der UNESCO geht weiter, heute hat die Organisation eine weitere wahnhafte Entscheidung getroffen, die besagt, dass die Juden keine Verbindung zum Tempelberg und zur Klagemauer haben.”

STATEMENT: Resolution Adopted By UNESCO Member States Shows Contempt for Jewish People's Ties to the Temple Mounthttps://t.co/DSNdZWyHtRpic.twitter.com/yVKPvIpAac

— J Street (@jstreetdotorg) 13. Oktober 2016

Der Ort hat für Juden als auch Muslime eine zentrale Bedeutung. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen – wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder auf seiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds – sind mit dem Ort verbunden. Angeblich wird in der Passage der Tempelberg mit seiner Bedeutung für die Juden nicht erwähnt, es würde ausschließlich der muslimische Name verwendet. Eingebracht wurde der Entwurf von mehreren muslimischen Ländern.

Mounir Anastas, Palästinensischer UNESCO-Delegierter, erläutert: “Israel behauptet, Palästina und arabische Gruppen würden die geschichtliche Bedeutung der Altstadt von Jerusalem für die Juden bestreiten. Wenn sie aber den 3. Paragraphen der Entscheidung lesen – er beginnt mit der historischen Bedeutung des Ortes für die drei monotheistischen Religionen.”

Nach Angaben aus UNESCO-Kreisen stimmten 24 Ländervertreter für den Text, 6 dagegen, 26 enthielten sich und 2 waren abwesend. Deutschland stimmte dagegen. Ein auf Mittwoch datierter Textentwurf verwendete etwa für den sowohl für das Judentum als auch den Islam wichtigen Jerusalemer Tempelberg nur den arabischen Namen. Unklar blieb am Donnerstag zunächst, ob es vor der Abstimmung noch Änderungen an dem Text gegeben hatte. Der Status von Jerusalem ist eines der größten Probleme im Nahostkonflikt. Am Streit um den Tempelberg entzündeten sich immer wieder teils gewalttätige Konflikte.

Arutz Sheva – Israel National News | United Nations: Western Wall not Jewish https://t.co/Z8VxeWo0DSpic.twitter.com/oLTr7RkWjJ

— United Nations News (@UNolizer) 13. Oktober 2016

pic.twitter.com/hw5sUtvUo0

— Israel in UNESCO (@israelinunesco) 14. Oktober 2016

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