Der ehemalige Luftwaffengeneral spricht sich für eine Annäherung an Moskau aus. Die Regierung will nun nach der Stichwahl über einen Rücktritt entscheiden.
Bei der Präsidentschaftswahl in Bulgarien kündigt sich möglicherweise eine politische Neuausrichtung des Landes an. Der von den Sozialisten unterstützte unabhängige Kandidat Ruman Radew lag vorläufigen Ergebnissen zufolge mit gut 26 Prozent vor der Kandidatin der bürgerlichen Regierungspartei GERB, Zezka Zatschewa.
Der 53-jährige ehemalige Luftwaffengeneral Radew spricht sich für ein Ende der Sanktionen gegen Russland und eine Annäherung an Moskau aus. “Die Bulgaren haben sich heute gegen die Apathie entschieden und für Veränderung gestimmt”, sagte Radew in der Nacht auf Montag.
Das endgültige Ergebnis wird am Dienstagabend erwartet. Dass die beiden stärksten Kandidaten am 13. November in die Stichwahl müssen, ist aber so gut wie sicher.
Ministerpräsident Boiko Borissow hatte den Rücktritt seiner Mitte-Rechts-Regierung angekündigt für den Fall, dass die derzeitige Parlamentspräsidentin Zatschewa in der ersten Runde nicht den ersten Platz belegt. In der Nacht auf Montag relativierte Borissow dies aber und verschob die Entscheidung auf Anfang kommender Woche – nach der Stichwahl. Noch habe man nicht verloren, so Borissow.