Duterte knallhart: Kinder ab 9 Jahren in den Knast

Duterte knallhart: Kinder ab 9 Jahren in den Knast
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Von Renate Birk mit dpa
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Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass Kinder in den Philippinen ab neun Jahren die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen.

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In den Philippinen sollen Kinder ab neun Jahren strafmündig sein. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, der mit aller Wahrscheinlichkeit vom Parlament abgesegnet wird.

Präsident Rodrigo Duterte sagte, das Heruntersetzen des Alters von 15 auf 9 geschehe im Rahmen seiner Drogenpolitik. Kritiker werfen Duterte vor, mit Todesschwadronen gegen Dealer und Abhängige vorzugehen.

Vor kurzem waren drei Kinder bei einem Drogeneinsatz getötet worden. Duterte sagte: “Wo gehobelt wird, da fallen Späne.”

Bisher waren straffällig gewordene Jugendliche unter 15 nicht ins Gefängnis, sondern in sogenannte Besserungsanstalten gekommen, wo sie auch unterrichtet wurden.

Sozialarbeiterin April Amistoso ist gegen den Gesetzentwurf. Sie erklärt: “Wenn wir Kinder auf diese Art bestrafen, dann produzieren wir Straftäter. Wenn sie rauskommen, werden sie andere bestrafen, weil sie nur das kennen. Wenn wir dagegen den Kindern helfen, auf den rechten Weg zu kommen, dann können sie nützliche Mitglieder der Gesellschaft werden.”

Duterte genießt in der philippinischen Bevölkerung großen Zuspruch. Eine Frau auf der Straße in Manila meint: “Wir brauchen so ein Gesetz, denn die Kriminellen benutzen die Kinder zum Drogenverkauf. Bisher wurden die Kinder nicht mit Gefängnis bestraft, wenn sie unter 15 waren. Ab 15 kam man in den Knast. Auch Kinder können Kriminelle sein. So ein Gesetz brauchen wir.”

Präsident Duterte hatte kürzlich gesagt, er habe in seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Davao persönlich mutmaßliche Drogenhändler getötet.

An Weihnachten twitterte er noch über “echtes Mitgefühl und Barmherzigkeit”.

As we remember the birth of our Savior, Jesus Christ, let us celebrate it with genuine compassion and desire to… https://t.co/jGIoPF9PCZ

— Rodrigo R. Duterte (@RRD_Davao) 24. Dezember 2016

Seit Dutertes Amtsantritt im Sommer wurden mehr als 40.000 Menschen im Rahmen seiner Drogenpolitik festgenommen, Tausende wurden getötet.

Duterte: Warum er die rechte Hand an die Backe hält

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat sich mit derben Sprüchen und hartem Durchgreifen einen Namen gemacht. Auch seine respektlosen Äußerungen über den amerikanischen Präsidenten Barack Obama (er nannte ihn auf Tagalog ‘Hurensohn’) erregten international Aufsehen und Empörung.

In diesem Video, das kürzlich auf der Webseite der auflagenstarken Zeitung ‘Philstar’ erschien, zeigt er sich von einer anderen Seite. Er erklärt, warum er oft die rechte Hand an die rechte Backe halte.

Duterte über seine Wirbelsäule, seine Frau und warum er Schmerzmittel nimmt

Er habe große Probleme mit der Wirbelsäule, leide unter einer Neuralgie im Gesicht und habe oft Schmerzen. Sein Arzt habe ihm zu einer Operation geraten, aber seine Frau, die Krankenschwester war, habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass viele dieser Operationen schief liefen, daher traue er sich nicht, sich operieren zu lassen. Auch könne er diese Entscheidung nicht alleine treffen. Seine Gattin rate ihm davon ab. Man könne bei dieser Operation sogar sterben, so Duterte. Also lebe er mit den Schmerzen und erklärt den Journalisten: “Deshalb seht ihr mich häufig mit der Hand an der Backe, weil ich Schmerzen habe.” Er nehme auch sehr starke Schmerzmittel.

Why am I here? I am here because I love my country and I love the people of the Philippines.

— Rodrigo R. Duterte (@RRD_Davao) 30. Juni 2016

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