GRAVITY: Slalom, Riesenslalom und die Angst

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Nach Tessa Worleys Sieg im Riesenslalom hat Mikaela Shiffrin wieder das Heft in die Hand genommen.

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Nach Tessa Worleys Sieg im Riesenslalom hat Mikaela Shiffrin wieder das Heft in die Hand genommen. Die US-Amerikanerin, die in Zagreb noch gepatzt hatte, triumphierte jetzt beim Slalom im slowenischen Maribor.

Mikaela Shiffrin ist wieder da und trumpfte in ihrer Paradedisziplin mächtig auf. In Maribor holte sie sich jetzt ihren siebten Saisonsieg. In Zagreb war wie gesagt kein zweiter Lauf mehr für sie drin. Jetzt konnte sie nicht mal eine umgestürzte Stange auf der Piste ausbremsen, über die Shiffrin fuhr. Am Ende fuhr sie einen Vorsprung von 19 Hunderstelsekunden auf die Zweitplatzierte Wendy Holdener ein. Mit dem Sieg hier in Slowenien baute Shiffrin ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Und auch im Slalom-Weltcup konnte sie die Führung ausdehnen.

Wendy Holdener, in Zagreb noch ausgeschieden, meldete sich jetzt mit einer starken Leistung zurück. Zum fünften Mal in diesem Winter schaffte es die Schweizerin damit aufs Siegertreppchen, und das, obwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen war. 19 Hunderstel, so nah war sie übrigens noch nie an Shiffrin herangekommen.

Dritte wurde die Schwedin Frida Hansdotter. Sie war 31 Hunderstelsekunden nach Shiffrin im Ziel. Sie hatte nach dem zweiten Lauf kurz die Führung übernommen, musste diese aber dann nach den Auftritten von Holdener und Shiffrin recht schnell wieder abgeben. Beste Österreicherin war Bernadette Schild auf Platz acht, Christina Geiger fuhr als beste Deutsche auf Platz 18.

Blick zurück

Bei den Männern standen am Wochenende im schweizerischen Adelboden der Riesenslalom und Slalom auf dem Programm, die Gewinner heißen Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen. Adelboden ist das Lieblings-Ski-Revier von Marc Berthod. Der Schweizer, der seine Karriere vergangenes Jahr beendete, feierte dort seine beiden Weltcup-Siege. Den ersten holte er sich zu allgemeiner Überraschung am 7. Januar 2007, also vor praktisch genau zehn Jahren. Mit der Rückennummer 60 gelingt es dem Mann aus Sankt-Moritz, sich für den zweiten Slalom-Lauf zu qualifizieren. Und die Piste ist wie für ihn gemacht, in bestem Zustand, und so gelingt es ihm, sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen, darunter die Österreicher Benjamin Raich und Mario Matt. Berthod wiederholt seinen Triumph im Jahr danach, deismal im Riesenslalom am Chuenisbärgli.

Die Angst des Skifahrers vor der Abfahrt

Nach Adelboden stehen die wichtigsten Abfahrten der Saison an, aber auch die gefährlichsten, in Wengen und Kitzbühel. Die französischen Abfahrtsspezialisten Guillermo Fayed und Adrien Théaux über den Moment direkt vor dem Start. Guillermo Fayed : “Klar haben wir Angst, das gehört dazu. Diese Angst ist notwendig um zu wissen, wie man vorgeht, um sich selbst zu überwinden. Ich glaube nicht, dass es viele Fahrer gibt, die da oben in Kitzbühel keine Angst haben. Es ist eine Frage der Selbstkontrolle. Wenn ich starte, wenn das Tor aufgeht, haben wir keine Wahl mehr. Wir sind in unserem Element, und dann verschwindet die Angst.”

Adrien Théaux: “Ein Risiko besteht immer, in jedem Rennen gibt es leider Stürze. Aber damit muss man sich abfinden, wir sind es auch gewohnt, denn wie gesagt, das passiert jeden Tag, speziell in Kitzbühel. Man muss versuchen, das auszublenden. Aber klar, der, der sagt, er habe keine Angst, sagt nicht die Wahrheit. Und die, die sich als unerschrocken oder wilde Kerle geben, die halten nicht lange durch. Sie haben sehr schnell Unfälle, und ein Sturz bei der Abfahrt tut ziemlich weh. Manchmal geht man nicht mehr dahin zurück. Die meisten stoppen, wenn sie zu große Angst haben, die sie nicht überwinden können.”

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