Ein massiver Hacker-Angriff hat viele Computersysteme in Russland und der Ukraine lahm gelegt. Dort sind 200 Organisationen betroffen. “Bad Rabbit” heißt der Virus, der seit Dienstagmorgen im Umlauf ist. Die Geschädigten luden ihn herunter, in der Meinung, es handele sich um die Installation eines Flash-Players. Mehrere russische Medien wurden angegriffen.
Alexander Gorschkow, Chefredakteur einer Nachrichten-Website in St. Petersburg, sagt, die Journalisten und Manager von Fontanka seien in den vergangenen Wochen wiederholt gezielt geschädigt worden. Auch die Internetseite der Nachrichtenagentur Interfax blieb am Mittwochmorgen lahm gelegt.
In der Ukraine traf es den internationalen Flughafen von Odessa. Einem Sprecher der U-Bahn von Kiew zufolge waren die automatischen Schalter gestört, Fahrgäste konnten nicht mehr mit Bankkarten bezahlen. Ob es sich wie schon im Juni um einen Hacker-Angriff handelte, wurde nicht gesagt.
Für den ukrainischen Infrastrukturminister Wolodimir Omelian sitzt der Schuldige in Russland. Ziel sei es seiner Meinung nach gewesen, an einem bestimmten Tag alle digitalen Systeme der Ukraine herunterzufahren.
Cyber-Spezialisten zufolge ähnelt Bad Rabbit dem Virus Petya, der Russland und die Ukraine bereits im Juni angriff. Ob es sich diesmal um den gleichen Hacker oder nur einen Nachahmer handelt, blieb zunächst unklar.
Bad Rabbit trieb auch in Deutschland und der Türkei sein Unwesen, wenn auch in viel geringerem Umfang.