Mehr als drei Wochen nach der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA ist es im Gaza-Streifen und dem Westjordanland erneut zu Unruhen gekommen.
Den vierten Freitag in Folge haben im Gaza-Streifen und im Westjordanland Hunderte Palästinenser gegen die Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, protestiert.
Im Gaza-Streifen kamen etwa 1.500 Menschen zu einer Kundgebung gegen US-Präsident Donald Trump zusammen. An der Grenze zu Israel warfen Demonstranten Steine auf israelische Soldaten und verbrannten Autoreifen auf offener Straße. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden im Gazastreifen mindestens 20 Palästinenser durch Schüsse des israelischen Militärs verletzt, zwei schwebten in Lebengefahr.
Militante Palästinenser feuerten drei Raketen aus dem Gaza-Streifen nach Israel. Zwei davon konnte ein Raketenabwehrsystem abfangen, eine dritte verursachte Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt. Israel mobilisierte daraufhin Panzer und Luftwaffe und griff Stellungen der radikalislamischen Hamas im nördlichen Gazastreifen an.
Israel beansprucht ganz Jerusalem als seine Hauptstadt. Die Palästinenser streben einen unabhängigen Staat an, mit Jerusalems Ostteil als Hauptstadt. Doch dieser wurde 1967 von Israel besetzt, ein Schritt, der international nicht anerkannt wurde.
Der Status von Jerusalem war einer der Streitpunkte in den Friedensverhandlungen zwischen beiden Völkern. Sie liegen nun komplett auf Eis.