Saudischer Prinz Al-Walid bin Talal wieder frei

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Von Euronews mit dpa, afp, reuters
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Im November 2017 wurde der saudische Prinz und Milliardär Al-Walid bin Talal zusammen mit Dutzenden weiteren Prinzen und führenden Persönlichkeiten festgenommen. Er wurde unter anderem der Korruption verdächtigt.

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Nach mehr als zwei Monaten Arrest wegen Korruptionsverdachts ist der saudische Prinz Al-Walid bin Talal wieder frei. Derzeit sei bin Talal zurück in seinem Palast in der saudischen Hauptstadt Riad, hieß es am Samstag aus Kreisen der Königsfamilie.

Nähere offizielle Details zu den Gründen seiner Freilassung waren zunächst nicht bekannt. Sie soll in Folge einer "finanziellen Einigung mit Behörden" zustande gekommen sein, so ein hochrangiger saudischer Beamter. "Die Generalstaatsanwaltschaft genehmigte eine Vereinbarung mit dem Prinzen", sagte eine Regierungsquelle, die anonym bleiben wollte. Sie bestätigte, dass der Prinz an der Spitze der Kingdom Holding Company bleiben wird, einer internationalen Investmentgesellschaft, die er zu über 90 Prozent besitzt.

Bin Talal zählt laut *Forbes *zu den reichsten Menschen der Welt. Er hält mit seiner Firma weltweit Anteile an zahlreichen Unternehmen, darunter Twitter, der Citigroup und der Hotelkette Four Seasons.

Der 62-jährige Milliardär war im Zuge einer beispiellosen Verhaftungswelle zusammen mit mehr als 200 weiteren Prinzen und führenden Persönlichkeiten des Königreiches Anfang November festgenommen worden. Der Fünf-Sterne-Palast Ritz-Carlton diente als Luxusgefängnis.

Beobachtern zufolge versucht der einflussreiche Kronprinz Mohammed bin Salman mit den Verhaftungen seine Macht zu festigen. Der 32-Jährige gilt als eigentlicher Herrscher des Landes und steht auch an der Spitze eines neu geschaffenen Anti-Korruptions-Komitees.

Die Behörden bestehen jedoch darauf, dass die Verhaftungen ausschließlich dazu dienen, die Korruption im Land zu bekämpfen. Der saudische Generalstaatsanwalt Saud al-Mudschib teilte Anfang November mit, dass in dem Königreich wegen jahrzehntelanger systematischer Korruption mindestens 100 Milliarden Dollar (rund 86 Milliarden Euro) veruntreut worden sein.

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