Nach "Revolver-Vorfall": Griechenland bricht Fußball-Meisterschaft ab

Nach "Revolver-Vorfall": Griechenland bricht Fußball-Meisterschaft ab
Copyright Intimenews via REUTERS
Copyright Intimenews via REUTERS
Von Alexandra Leistner
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der Schiedrichter des Fußballspiels zwischen Paok Saloniki und AEK Athen musste das Spiel abbrechen, nachdem ein bewaffnert Klub-Chef den Platz stürmt. Jetzt streiten sich die Teams um das Ergebnis der Begegnung.

WERBUNG

Ein Spiel zwischen den Tabellenführern der griechischen Spitzenliga musste am Sonntag abgebrochen werden, nachdem der Besitzer eines der Fußballklubs mit einer Waffe auf das Spielfeld gerannt kam. 

Gegen ihn und vier seiner Sicherheitsleute wurde Haftbefehl erlassen.

Seither herrscht Chaos im griechischen Fußball. Die Regierung hat die Meisterschaft vorerst "auf unbestimmte Zeit" abgebrochen. "In der nächsten Zeit wird es Treffen und Beratungen mit dem Fußballverband, den Vereinen und der UEFA geben", so Vizeminister Giorgos Vasiliadis, der für Sport zuständig ist.

Was war passiert?

Der drittplatzierte Paok Salonika traf das Tor in der vorletzen Minute der offziellen Spielzeit und freute sich schon über einen möglichen Sieg - bis der Schiedsrichter es dann doch für Abseits erklärte.

Die Entscheidung machte den russischen Klubbesitzer Ivan Savvidis so wütend, dass er auf das Spielfeld rannte und sowohl den Schiedsrichter als auch Spieler des gegnerischen Teams bedrohte.

Er wurde dicht gefolgt von einigen Bodyguards, die sich offenbar den Unparteiischen vornehmen sollten. Die Gruppe wurde aufgefordert, das Feld zu verlassen.

Soweit ist die Geschichte nicht außergewöhnlich, häufig weckt Fußball starke Emotionen. Den Platz zu betreten ist aber Trainern und natürlich auch Klubbesitzern verboten.

Allerdings kehrte der Savvidis zurück - dieses Mal ohne seinen Mantel, so dass eine Pistole an seinem Gürtels zum Vorschein kam. Bilder zeigen Savvidis mit der Hand am Holster.

Schiedsrichter und Assistenten brachten sich in den Kabinen in Sicherheit, das Spiel wurde abgebrochen.

Wie ging das Spiel nun aus?

Zwei Stunden später gab der Schiedsrichter bekannt, das Tor habe doch gezählt, wie Paok per Twitter bekanntgab. Allerdings zeigte die offizielle Webseite der Liga noch einen 0:0-Endstand an.

Der russiche Geschäftsmann Savvidis ist ein ehemaliges Mitglied der Partei "Einheitliches Russland" von Wladimir Putin und diente einst im Parlament.

Bis zu dem Spiel führte AEK die Liga-Tabelle mit 54 Punkten und zwei Zählern Vorsprung auf Paok an.

Jetzt soll der Fall von der griechischen Justiz geklärt werden.

Diesen Artikel teilenKommentare