Trump-treuer Hardliner: So tickt Tillersons Nachfolger Pompeo

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Von Jule Scharr
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Mit Pompeo wird Tillerson durch einen eisernen Hardliner ersetzt. Dessen Nachfolgerin Haspel wird die Verstrickung in Folterpraktiken vorgeworfen.

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Paukenschlag im Weißen Haus: Donald Trump will Außenminister Rex Tillerson entlassen – und ihn durch CIA-Chef Mike Pompeo ersetzen. Das teilte der US-Präsident über Twitter mit. Kurze Zeit später bestätigte er seine Entscheidung auch vor der Presse. Dabei sprach er Klartext über seine Beweggründe.

"Ich finde den Iran-Deal schrecklich, Rex findet ihn ok"

„Rex und ich reden darüber schon länger“, so Trump vor den Journalisten. „Wir kamen ganz gut miteinander klar, aber wir waren uns oft nicht einig. Der Iran-Deal zum Beispiel: Ich finde ihn schrecklich, er findet ihn ok. Ich wollte ihn aufkündigen oder zumindest etwas tun, Tillerson ging es da anders. Wir waren nicht auf einer Wellenlänge. Mit Mike Pompeo bin ich das allerdings schon. Ich denke, es wird gut mit uns laufen.“

Tillerson und Trump schon lange im Clinch

In der Vergangenheit hatte es wiederholt Meinungsverschiedenheiten zwischen Trump und Tillerson gegeben – etwa beim Thema Nordkorea. Während der US-Präsident Kim Jong Un mit der völligen Vernichtung drohte, rang Tillerson stets um politische Lösungen.

Auch um die mögliche Beteiligung Moskaus am Anschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal in Salisbury hatte es zuletzt Streit gegeben. Trump hielt sich zurück, Tillerson erklärte Russland für schuldig.

Eiserne Hardliner: Wie tickt Pompeo?

Sein Nachfolger Pompeo gilt als Trump-treuer Hardliner aus dem rechten Flügel der Republikaner. Der ehemalige Panzeroffizier, Jurist und Unternehmer ist zum Beispiel dagegen, Waterboarding – also das Simulieren von Ertrinken – als Foltermethode einstufen. Er sprach sich auch dagegen aus, die Abhörpraktiken der NSA einschränken.

Foltervorwürfe gegen designierte CIA-Chefin

Pompeos Posten an der Spitze des Auslandsgeheimdienstes CIA übernimmt mit Gina Haspel zum ersten Mal eine Frau. Sie war bisher stellvertretende Vorsitzende. Der 61-Jährigen wird die Verstrickung in Folterpraktiken vorgeworfen. Im Jahr 2002 soll sie in einem CIA-Gefängnis in Thailand Waterboarding und andere Folter von Terrorverdächtigen beaufsichtigt haben.

Weitere Quellen • dpa, reuters, afp

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