Fall Skripal: USA fordern im UN-Sicherheitsrat Maßnahmen gegen Russland

Fall Skripal: USA fordern im UN-Sicherheitsrat Maßnahmen gegen Russland
Von Euronews mit dpa, reuters, ap
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Anfang März wurden der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter im südenglischen Salisbury bewusstlos auf einer Parkbank aufgefunden. Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sorgte der Fall für einen Schlagabtausch.

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In einer kurzfristig einberufenen Sondersitzung hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über den Fall des in Großbritannien vergifteten Ex-Doppelagenten Sergej Skripal beraten.

Einen Schlagabtausch lieferten sich in New York nicht nur die britischen und russischen Diplomaten. Auch die UN-Botschafterin der USA, Niki Haley, nutzte den Moment: "Die USA gehen davon aus, dass Russland für den Angriff auf zwei Menschen im Vereinigten Königreich verantwortlich ist, bei dem militärisches Nervengift eingesetzt wurde." Man zeige sich solidarisch mit Großbritannien.

"Immer wieder sagen die Mitgliedsstaaten, dass sie den Einsatz chemischer Waffen unter allen Umständen ablehnen. Jetzt wird einem Mitglied vorgeworfen, chemische Waffen auf dem souveränen Boden eines anderen Mitglieds angewendet zu haben. Die Glaubwürdigkeit dieses Rates wird nicht überleben, wenn wir Russland nicht zur Verantwortung ziehen", fügte Haley hinzu.

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja weist jegliche Anschuldigungen gegen Moskau zurück. Er fragte nach konkreten Beweisen und sagte die britische Premierministerin Theresa May sorge für eine "hysterische Atmosphäre".

Jonathan Allen, der britische UN-Botschafter antwortete darauf: Großbritannien werde sich nicht von Russlands "Leugnungen, Ablenkungen und Drohungen" beirren lassen.

Vergiftete russisch-britische Beziehungen

Die britische Premierministerin hatte zuvor Sanktionen für Russland verkündet. So müssen unter anderem 23 russische Diplomaten binnen einer Woche das Land verlassen. Das russische Außenministerium sieht das als "beispiellose grobe Provokation". Eine Antwort werde bald folgen.

Am 4. März waren Sergej Skripal (66) und seine Tochter (33) bewusstlos und mit Vergiftungserscheinungen auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury aufgefunden worden. Seither liegen beide in einem kritischen Zustand im Krankenhaus.

Nach britischen Angaben wurden sie Opfer des KampfstoffesNowitschok. Dieser wurde einst in der Sowjetunion entwickelt. Woher das Gift kam, das für den Anschlag verwendet wurde, ist bis jetzt nicht klar. Moskau wies die britischen Vorwürfe, dass Russland hinter der Attacke stehe, vehement zurück.

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