Der französische Altpräsident soll den Wahlkampf 2007 mit libyschem Geld finanziert haben, er wurde vorläufig festgenommen.
Der französische Altpräsident Nicolas Sarkozy ist im Rahmen von Korruptionsermittlungen vorläufig festgenommen worden. In Nanterre bei Paris wurde Sarkozy von Beamten einer Korruptionsbekämpfungs- und Steuerfahndungseinheit der Polizei verhört.
Die Untersuchungen drehen sich um den Vorwurf, Sarkozy habe noch in seiner Amtszeit als Innenminister Millionensummen aus dem Umfeld des damaligen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi angenommen und dieses Geld unter anderem dazu verwendet, 2007 seinen Präsidentschaftswahlkampf zu bestreiten.
Laurent Wauquiez, der Vorsitzende von Sarkozys Partei Les Républicains, nannte die Festnahme seines früheren Mentors demütigend und unnötig.
euronews-Reporterin Claire Sergeant kommentiert: „Die französische Justiz ermittelt bereits seit fünf Jahren in dieser Sache. Der französische Altpräsident kann bis zu 48 Stunden lang in Polizeigewahrsam gehalten werden. Zur Erinnerung: Im selben Fall wurde bereits dem früheren Generalsekretär des Elysée-Palastes, Claude Guéant, Fälschung und bandenmäßige Vertuschung von Steuerbetrug, vorgeworfen.“