IS-Miliz bekennt sich zur Geiselnahme in Trèbes mit 2 Toten

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Von Alexandra Leistner
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Im südfranzösischen Trèbes hat die Polizei eine Geisenahme beendet, indem sie den Täter erschoss. Insgesamt gab es 3 Tatorte. Die IS-Miliz hat sich zu dem Angriff bekannt.

Die Terrorgefahr in Frankreich ist weiterhin hoch. Das zeigt ein erneuter terroristischer Vorfall in Südfrankreich zu dem sich die IS-Miliz bekannte.

Was wir über die Angriffe in Trèbes und Carcassonne wissen

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Im Rahmen einer Geiselnahme in einem Supermarkt in Trèbes in der Nähe von Carcassonne wurden drei Personen getötet und mindestens zwei verletzt.

Die Polizei hat den Supermarkt gestürmt, dabei wurde der Geiselnehmer überwältigt. Das bestätigte der Innenminister Gérard Collomb auf Twitter.

Der Täter soll sich zum sogenannten Islamischen Staat bekannt haben und "Alahu Akbar" ausgerufen haben. Er hielt sich rund 4 Stunden in dem Supermarkt mit mindestens einer Geisel verschanzt, bis die Sicherheitskräfte direkt eingriffen. Zuvor hatte ein Spezialist versucht, mit dem Mann zu verhandeln.

In diesem Zug wurde eine Geisel durch einen Polizisten eingetauscht. Er wird schwer verletzt im Krankenhaus behandelt.

Der Mann wird in sozialen Netzwerken als Held gefeiert.

Forderungen des Geiselnehmers

Während der Geiselnahme hatte der Angreifer die Freilassung des wegen der Terroranschläge in Paris Angeklagten Salah Abdeslam gefordert.

Abdeslam soll einer der Drahzieher hinter den Anschlägen vom 13. November 2015 in der französischen Hauptstadt sein. Dabei kamen 130 Menschen ums Leben. Gegen ihn läuft ein Gerichtsverfahren in Brüssel, wo er im März 2016 gefasst wurde. Auch in Frankreich wird es einen Prozess gegen den mutmaßlichen Terroristen geben.

Stellungnahme der Regierung

Die Antiterroreinheit der Pariser Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

In einer ersten Stellungnahme sagte Frankreichs Ministerpräsident Edouard Philippe, die Situation sei "sehr ernst". Er sprach von einem Terrorakt. Frankreichs Innenminister Gérard Collomb reiste nach Trèbes.

Vor der Presse sagte er, der Mann sei den Behörden durch kleiner Vergehen bekannt, darunter Drogendelikte. Der Mann habe alleine gehandelt. Die Information, der Geiselnehmer sei als radikalisierte Person auf dem Radar der Sicherheitskräfte gewesen, bestätigte Collomb nicht.

"Ein Massaker wurde hier sicherlich verhindert", sagte Collomb.

Die Hintergründe der Tat würden jetzt ermittelt.

Auf Twitter warnte Frankreichs Innenministerium vor dem Verbreiten falscher Nachrichten und versprach, weitere Informationen bekanntzugeben.

Die Prefektur warnte Anwohner in Trèbes, den Sektor um den bestroffenen Supermarkt zu meiden. Der Bereich um den Supermarkt wurde weiträumig abgesperrt.

Was über den Angreifer bekannt ist

Der Angreifer war nach Informationen des Senders France Info französisch-marokkanischer Abstammung und lebte in der Region von Carcassonne.

Er war 25 Jahre alt und wohnte bei seinen Eltern. France Info berichtete auch nach dem Vorfall, der junge Mann sei als raikalisiert bekannt gewesen - mit einem entsprechenden Aktenverweis - und in einschlägigen Foren im Internet unterwegs gewesen.

Augenzeugin berichtet

Im französischen Radiosender erklärte eine Augenzeugin, die sich im Supermarkt aufhielt: "Ein Mann schrie und feuerte mehrere Schüsse ab. Ich sah die Tür zu einer Kühlkammer und bat die Leute, sich in Sicherheit zu bringen. Wir waren zu zehnt und blieben eine Stunde. Es wurden noch mehr Schüsse abgefeuert und wir gingen durch die Hintertür raus. (....) Er rief 'Allah, und irgendetwas danach', gesehen habe ich ihn nicht."

3 Tatorte

Vor der Geiselnahme brachte der Angreifer ein Fahrzeug unter seine Kontrolle. Dabei wurde der Beifahrer getötet und der Fahrer verletzt.

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6 Kilometer entfernt in Carcassonne wurden anschließend vier Polizisten der Eliteeinheit CRS angegriffen. Sie kamen gerade von einem Jogging zu ihrer Kaserne zurück.

Der Angreifer soll versucht haben, die Beamten mit dem gestohlenen Auto zu überfahren. Dann eröffnete er das Feuer und verletzte einen Polizisten an der Schulter. Nach Angaben der Regierung schwebt das Leben des Beamten nicht Gefahr.

Wie französische Medien berichten, wurde das Fahrzeug des Vorfalls in Carcassonne auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt wiedergefunden.

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