Antisemitismus prämiert? Es hagelt Kritik gegen ECHO für Rapper Kollegah und Farid Bang

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Von Euronews
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Nach dem ECHO-Musikpreis für die Rapper Kollegah und Farid Bang hagelt es Kritik.

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Nach der Verleihung des ECHO-Musikpreises in der Kategorie Hip-Hop/Urban national an die Rapper Kollegah und Farid Bang hagelt es Kritik.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas twitterte dazu: "Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient, sie sind einfach widerwärtig (...) Dass am Holocaustgedenktag ein solcher Preis verliehen wird, ist beschämend."

Die beiden Rapper waren am Donnerstagabend für ihr Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" mit dem renommierten Musikpreis ausgezeichnet worden. Sie stehen wegen der Textzeile "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und wegen anderer antisemitischer und frauenfeindlicher Texte in der Kritik.

Campino, der Sänger der "Toten Hosen", kritisierte schon während der Preisverleihung. "Wenn es um frauenverachtende, homophobe, rechtsextreme und antisemitische Beleidigungen geht" sei für ihn die Grenze überschritten, erklärt er. Großer Applaus und stehende Ovationen im Publikum. "Wann ist die moralische Schmerzgrenze erreicht?", fragte Campino, bevor er seinen eigenen ECHO-Preis entgegennahm. Einige Beobachter meinten, er hätte aus Protest die Auszeichung ablehnen sollen.

Aber Kollegah und Farid Bang machten sich dann ¨noch über Campino lustig.

In zahlreichen Zeitungen gibt es entsetzte Kommentare.

Die Organisatoren des ECHO hatten schon vorab im Internet eine Rechtfertigung veröffentlcht. Ihr Hauptargument war, dass die Rapper mit ihrer Musik ankommen und Erfolg haben. "Verbale Provokationen sind ein Wesensmerkmal des Genres Battle-Rap und unterliegen, solange sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen, der künstlerischen Freiheit. Die jeweiligen Songs kann und soll man selbstverständlich kritisch hinterfragen. Denn dazu ist Kunst schließlich auch da: Gesellschaft zu provozieren und ihr einen Spiegel vorzuhalten. Und natürlich gibt es immer wieder Zweifelsfälle, in denen die Grenzen der künstlerischen Freiheit möglicherweise überschritten werden."

Auf Twitter sehen das viele sehr anders!

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