Chelsea Manning spricht auf Internetkonferenz in Berlin
In Berlin hat die Digitalkonferenz Re:publica begonnen. Stargast zum Auftakt auf dem Podium der Konferenz war Whistleblowerin Chelsea Manning. Seit ihrer Entlassung aus dem Gefängnis vor einem Jahr habe sie sich noch immer nicht an das öffentliche Interesse an ihrer Person gewöhnen können. Sie versuche jedoch ein normales Leben zu führen.
Im Bezug auf Datenverarbeitung und voranschreitende Überwachung und sieht Manning großen Handlungsbedarf:_"Diese Probleme liegen im System selbst. Sie kommen nicht aus dem Nichts. Sie existieren in der Gesellschaft. Wie die Polizei, das Militär, Geheimdienste und Firmen Daten nutzen ist eine Weiterführung und eine Beschleunigung der dem System zugrunde liegenden Probleme."
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Die Gesellschaft habe keine Zeit für kleine Reformen, um die Entwicklung hin zu einem totalitären System zu stoppen, so Manning.
Manning hatte vor ihrer Geschlechtsumwandlung als Computerexperte für die US-Streitkräfte gearbeitet und vertrauliche Dokumente über den Irakkrieg an die Enthüllungsplattform "Wikileaks" weitergegeben. Ihre Haftstrafe von 35 Jahren hatte der frühere US-Präsident Barack Obama verkürzt.