15 Vergewaltigungen pro Woche: Realität im Südsudan

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Von Euronews
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Aid Zone begleitet die Sozialarbeiterin Mary bei ihrer Arbeit in einem Flüchtlingslager in Bentiu, Südsudan.

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Im südsudanesischen Flüchtlingslager Bentiu haben sich fast 60.000 Frauen registriert. Mehr als 50 Prozent von ihnen sind Opfer sexueller Übergriffe oder Gewalt.

Mary Chabak Jakoak, ist Sozialarbeiterin in dem Flüchtlingslager, sie erzählt: "Ich wurde zur Heirat gezwungen. Was ich hier gesehen habe, berührt mich. Seitdem ich für das Internationale Rettungskommitee arbeite, habe ich so viele Formen der Gewalt und ihre Auswirkungen gesehen, dass ich etwas ändern wollte. Als ich jünger war, wusste ich nicht, was ich machen sollte, aber ich wollte nicht, dass andere Frauen genauso leiden müssen wie ich."

Mary ist eine von vielen Flüchtlingen, die hier leben. Als Sozialarbeiterin arbeitet sie für das Internationale Rettungskommitee (IRC).

Sie geht von Tür zu Tür und informiert über Gewalt gegen Frauen und hilft Opfern, Unterstützung zu finden. Vielen der Frauen hilft es, sich mit anderen auszutauschen. Die Frauen lernen auch, wie man sich selbst vor sexuellen Übergriffen besser schützen kann. Dazu gehört das Sammeln von Feuerholz in Gruppen, oder das Vermeiden bestimmter Gegenden. Denn die häufigste Gelegenheit für sexuelle Übergriffe bietet die Brennholzsuche.

Das Internationale Rettungskommitee, das vom Europäische Amt für humanitäre Hilfe finanziert wird, hat mehrere Frauenzentren innerhalb und außerhalb des Lagers eingerichtet. Aber nicht alle Frauen wissen davon.

Mary berichtet von ihrer Arbeit: "Wir gehen von Tür zu Tür, vier Mal pro Woche. So erreichen wir 14 bis 20 Familien täglich. An manchen Tagen haben wir zwei bis drei neue Fälle, Frauen, die in irgendeiner Form Gewalt erfahren haben."

Jedes Frauenzentrum organisiert praktische Trainingeinheiten und bietet psychosoziale Unterstützung.Nach IRC-Angaben werden wöchentlich 20 Vergewaltigungen und 15 weitere Übergriffe gemeldet.

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