Politologe: "Trump provoziert wie kleine Diktaturen"

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Von Euronews
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Der G7-Gipfel, ein Fiasko. Was bedeutet er für Europa und die USA? Wir haben mit einem Experten gesprochen.

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Der G7-Gipfel in Kanada wird weithin als Fiasko angesehen, als ein Wendepunkt im transatlantischen Verhältnis, als Ende der bisherigen Nachkriegsordnung.

So wenig Vertrauen gab es zwischen Donald Trump und den traditionellen US-Verbündeten wohl noch nie.

Für den Politologen Vincent Michelot ist klar: diese Kluft, das fehlende Vertrauen, schadet vor allem den USA.

"Der systematische Bruch Donald Trumps mit akzeptierten Normen ist nicht nur destabilisierend, er führt zu einem völligen Fehlen von Vorhersehbarkeit. Alles dreht sich um ihn.

Amerikas Einfluss in der heutigen Weltordnung nimmt ab. Die USA waren zuvor der Architekt dieser Weltordnung und ihre stärkste Wirtschaftsmacht.

Heute können die USA ihren Einfluss nur noch über ihre wirtschaftliche Kraft zur Geltung bringen.

Sie wissen, dass sie die Regeln der Welthandelsorganisation verletzt haben, ebenso das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen und viele andere Verträge, die Donald Trump verlassen hat oder droht, zu verlassen."

In einer jüngsten Reihe an Tweets, abgeschickt aus Singapur, warf der US-Präsident Kanada und den europäischen G7-Ländern vor, die Wirtschaftsinteressen der USA zu torpedieren.

Eine Provokation Donald Trumps, so der Politologe Vincenct Michelot.

"Zum einen wollte Trump nicht wirklich zum G7-Gipfel, zum anderen kam er dann noch mit Forderungen wie der, Russland zurück an den G7-Tisch zu holen, was an sich schon eine Provokation ist.

Bisher galten Provokationen als diplomatische Taktik von kleinen diktatorischen Regimes. Wenn wir nun sehen, dass Provokation zum Teil der US-amerikanischen Diplomatie wird, dann erstaunt einen das schon."

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