"Dünn und vage": NBC ordnet Gipfelergebnis ein

"Dünn und vage": NBC ordnet Gipfelergebnis ein
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

NBC News-Kollege Bill Neely ordnet die Vereinbarung zwischen Kim Jong Un und Donald Trump ein: Nordkorea habe schon viel versprochen, müsse aber deshalb nicht unbedingt liefern. Fazit: "Ziemlich dünn."

WERBUNG

NBC News-Kollege Bill Neely hat die Ergebnisse des Singapur-Gipfels für euronews eingeordnet: 

"Der historische Gipfel ist vorbei, und er endete mit dem, was Präsident Trump "ein ziemlich umfassendes Dokument" genannt hat. Wir haben es gesehen, es ist zwei Seiten lang, aber eigentlich nur eine, weil die zweite Seite mehr oder weniger nur aus den Unterschriften besteht. 

Der springende Punkt ist Nummer drei des Papiers, hier wird wiederholt und bekräftigt, was Kim Jong Un schon im April mit dem südkoreanischen Präsidenten vereinbart hat:

"Mit der Bekräftigung der Panmunjon-Erklärung vom 27. April 2018 verpflichtet sich Nordkorea, auf die vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel hinzuarbeiten." Darauf hinzuarbeiten: eine Absicht, ein Versprechen, mehr nicht. Oder was heißt "Denuklearisierung" konkret? Schon davor wiederholt und bekräftigt Kim sein festes und unerschütterliches Engagement für die vollständige Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Wieder nur ein Versprechen - und wie wir seit dem Nordkoreaabkommen von 1994 wissen, den Vereinbarungen aus dem Jahr 2000 und anderen Abkommen, die Nordkorea getroffen hat: es kann viel versprechen, muss aber deshalb nicht unbedingt liefern. Es ist also ein wortreiches, aber auch sehr vages Abkommen.

Früh hatte Präsident Trump ausgesprochen nette Worte für Kim Jong Un gefunden: "sehr klug, sehr seriös, ein sehr talentierter Mann, eine große Persönlichkeit" und so weiter.

Justin Trudeau - Ich frage mich, was er denkt, wenn er so etwas hört, denn Trump verließ recht unfreundlich den G7 Gipfel mit den Europäern und Trudeau, und dann setzt er sich hin und lobt einen asiatischen Diktator. Kim Jong Un wurde fast rot vor Lob, er strahlte förmlich nach diesen Worten.

Der Gipfel ist vorbei - und der Teufel steckt im Detail. Präsident Trump betrachtet ihn als Beginn eines Prozesses und es wird, wie er es ausdrückte, "mehr und mehr davon" geben. Aber ich glaube, die Skeptiker werden sich dieses Papier anschauen und denken: „Ziemlich dünn".

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Trump über Gipfel: "Das Säbelrasseln hat ein Ende"

Trumps Schmiergeld an Pornostar: Hälfte der Geschworenen entlassen

Russland will nicht an Friedensgesprächen zur Ukraine in der Schweiz teilnehmen