Juncker sagte während einer Fragestunde, er wundere sich, wie viele geschulte Experten für Ischias es in Österreich gibt.
In Österreich hat der FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky auf ein virales Video Jean-Claude Junckers auf dem NATO-Gipfel mit einer Rücktrittsforderung reagiert.
Vilimsky nannte Junckers Auftritt eine "Lachnummer". In den vergangenen Jahren habe es "eine Reihe von offensichtlichen Alkoholproblemen" gegeben, "die immer wieder zu einer Serie peinlicher Videos geführt" habe.
Juncker erklärte, er habe an dem Abend unter Ischias-Beschwerden gelitten. Während einer Fragestunde fügte er nun hinzu, dass er zusätzlich Beinkrämpfe gehabt habe.
"Ich wundere mich - die Österreich-Debatte im Auge habend - wie viele medizinisch geschulte Experten es für Ischias in Österreich gibt."
"Auch wenn andere meinen Gesundheitszustand kommentieren, ist das für mich noch kein hinreichender Grund, dasselbe zu tun. Ich sage mit Lichtenberg: 'Auf euren Kleinkram lach' ich'."
Weder Kanzler Kurz noch sein Vize FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache haben sich in der Sache bisher geäußert.
Österreichs Präsident Alexander van der Bellen tadelte die Regierung in einem Interview mit der Tiroler Zeitung. Dass niemand bisher offiziell auf Vilimskys Anschuldigungen reagiert habe, schade dem Ansehen Wiens.
Österreich hat seit dem 1. Juni den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft.
Auch in Deutschland hatte die AfD als Reaktion des Juncker-Videos einen Rücktritt des EU-Kommissionspräsidenten gefordert. Die Parteispitze teilte auf ihrer Internetseite mit:
"Der erschütternde Auftritt von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Rande des NATO-Gipfels in Brüssel hat deutlich gemacht, dass Juncker offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, sein Amt mit voller Kraft auszuüben. Wir fordern Herrn Junker daher auf, aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als EU-Kommissionspräsidenten zurückzutreten."