Die palästinensische Aktivistin wurde im Bernabeu-Stadion des Fußballclubs Real Madrid von ehemaligen Stürmer Emilio Butragueno empfangen mit einem eigenen Trikot geehrt. Die Reaktion des israelischen Botschafters kam prompt.
Israelische Politiker haben den Fußballverein Real Madrid heftig kritisiert, nachdem die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi im Stadion des Clubs mit offenen Armen empfangen wurde.
Die 17-Jährige war vor dem Derby gegen Atletico Madrid im Bernabeu-Stadion am Freitag von der ehemaligen Stürmerlegende Emilio Butragueno mit einem personalisierten Trikot geehrt worden.
Als Reaktion auf die Ehrung sagte der israelische Botschafter in Spanien seine Teilnahme an dem Match ab und fand klare Worte für seine Entscheidung: "Ahed Tamimi ist keine friedliche Kämpferin, sondern sie verteidigt Gewalt und Terror. Die Institutionen, die das belohnen, fördern indirekt Gewalt und nicht den Dialog und das Verständnis, die wir brauchen. Ich gehe heute nicht ins Bernabeu."
Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmanuel Nachschon, nannte Tamimis Empfang im Bernabeu eine "Schande". Real Madrid begrüße eine "Terroristin, die Hass und Gewalt schürt. Was hat das mit den Werten des Fußballs zu tun?!?!?!"
8 Monate Haft für eine Ohrfeige
Ahed Tamimi war im Dezember letzten Jahres gemeinsam mit ihrer Mutter zu acht Monaten Haft in Israel verurteilt worden, weil sie einen israelischen Soldaten vor ihrem Haus in der West Bank geohrfeigt hatte. Am 29. Juli war sie aus dem Gefängnis entlassen worden.
Das Video der Tat war im Internet viral geworden.
Tamimi ist seither zu einer Ikone des palästinensischen Widerstands geworden. Sie ist derzeit mit ihrem Vater Bassem Tamimi, ebenfalls Aktivist, auf einer Reise durch Europa. Dabei hatte sie unter anderem dazu aufgefordert, Israel zu boykottieren.