Haus Saud unter Druck: Grausige Details aus Istanbul

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Von Euronews
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Zwei Wochen nach dem Verschwinden von Jamal Kashoggi hat die türkische Führung detaillierte Informationen über die angebliche Ermordung des prominenten saudischen Journalisten im Büro des Generalkonsuls von Saudi-Arabien in Istanbul gestreut.

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Zwei Wochen nach dem Verschwinden von Jamal Kashoggi hat die türkische Führung detaillierte Informationen über die angebliche Ermordung des prominenten saudischen Journalisten im Büro des Generalkonsuls von Saudi-Arabien in Istanbul gestreut.

Haus Saud in Erklärungsnot

Die türkischen Enthüllungen über den angeblichen Mord an dem saudischen Journalisten bringen das saudische Königshaus in eine peinliche Situation. Sowohl König Salman als auch Kronprinz Mohammad bin Salman haben sich festgelegt, nichts über das Schicksal Kashoggis zu wissen. Die Beteiligung ihrer Regierung an einem Verbrechen gegen den Journalisten schlossen sie aus.

Mordkommando aus Riad eingeflogen

Allerdings arbeiten neun Männer des 15-köpfigen angeblichen Mordkommandos, das in Privatjets nach Istanbul gekommen war laut "New York Times" für den Sicherheitsdienst, das Militär oder für andere saudische Regierungsbehörden. Vier Männer werden der Leibgarde des Kronprinzen zugerechnet. Alle türkischen Bediensteten im saudischen Konsulat bekamen am 2. Oktober überraschend arbeitsfrei. Kashoggi – so vermitteln es diverse türkische Informationslecks - war in einen geplanten Hinterhalt geraten.

Saudischer Generalkonsul setzt sich nach Riad ab

Der saudische Generalkonsul Mohammed al-Otaibi soll aus seinem Büro gegangen sein, als die Männer mit der Ermordung Kashoggis begannen. Am Dienstag hatte sich Otaibi nach Riad abgesetzt. Türkische Ermittler, die mit Einwilligung der saudischen Regierung das Konsulat untersuchten, fanden offenbar Spuren der Mordtat. Am Mittwoch gab die saudische Regierung die Ablösung Otaibis und eine Untersuchung des Falles bekannt.

Angebliche Tonaufnahmen der Tötung

Ankara hat angebliche Mitschnitte von Tonaufnahmen der Ermordung Kashoggis an regierungsnahe Zeitungen in der Türkei weiter gereicht. Der Mord dauerte demnach sieben Minuten. Ein Verhör des 59-Jährigen fand nicht statt. Der Journalist soll im Büro des Generalkonsuls von seinen Mördern auf einem Schreibtisch vom Leiter der Forensikabteilung der saudischen Staatssicherheit zerteilt worden sein. Er war ebenfalls an Bord eines der Privatjets von Riad nach Istanbul. Während der Ermordung Khashoggis soll er Ohrhörer getragen haben und dies laut Tonmitschnitt auch den anderen Männern im Raum empfohlen haben.

Trump fordert Mitschnitt

Unklar ist, wie die türkische Seite zu dem Audiomaterial kam. Dessen Existenz war schon Tage vorher von der türkischen Führung gerüchteweise in Umlauf gebracht worden. Plausibel scheint, der türkische Geheimdienst hat das saudische Konsulat verwanzt. US-Präsident Donald Trump, der die Saudis noch verteidigt hatte, forderte die Aufnahme von der Türkei ein - "sofern es sie gibt".

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