Festival Lumière - Ein Filmfest für Europa und darüber hinaus

Festival Lumière - Ein Filmfest für Europa und darüber hinaus
Von Isabelle Kumar
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EU-Kommissarin Marya Gabriel stellt Verzeichnis europäischer Filme vor.

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Es ist eine der größten Veranstaltungen seiner Art weltweit - das Filmfestival Lumière im französischen Lyon, das seine 10. Auflage feiert und Stars aus aller Welt anzieht. Und Lyon ist die Stadt, in der alles begann, in der das Kino von den Brüdern Lumière erfunden wurde und von wo aus es seinen Siegeszug um die Welt antrat.

Heute kämpfen europäische Filme um internationalen Erfolg, stehen in Wettbewerb mit amerikanischen Streifen und müssen sich mit den großen digitalen Akteuren auf dem Markt messen. Im Rahmen einer Sonderausstellung zu Charlie Chaplin stellte sich die EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft Mariya Gabriel den Fragen von euronews-Reporterin Isabelle Kumar:

Euronews-Reporterin Isabelle Kumar:"Das 'Festival Lumière" feiert natürlich den klassischen Film, aber man hat den Eindruck, dass das europäische Kino auf der Weltbühne zunehmend in den Hintergrund tritt."

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft:"Aber das stimmt nicht. Für die vergangenen zwei Jahre zeigen unsere Zahlen einen Zuwachs der Spielfilme um 45 Prozent. Das zeigt, dass unsere Filme Erfolg haben, und das in einem Kontext, in dem wir unglaubliche Veränderungen erleben, in Hinblick auf den Geschmack und die Art und Weise, wie die Werke verbreitet werden, sowie mit den vielen Veränderungen, die die digitale Welt mit sich bringt."

Euronews:"Sie sind hier, um das neue Verzeichnis europäischer Filme vorzustellen, das sorgt für Wirbel, warum?"

Marya Gabriel:"Das gibt unseren Filmproduzenten die Möglichkeit, in Europa bekannter zu werden, denn das bleibt eine Herausforderung. Wir müssen sicherstellen, dass unsere europäischen Filme innerhalb der gesamten EU zirkulieren und nicht nur in drei oder vier Mitgliedstaaten gezeigt werden."

Euronews:"Aber das europäische Kino ist für Sie nicht nur ein kommerzielles Thema, sondern auch eine Frage gemeinsamer Werte: Welche Rolle kann Kino in einem Europa spielen, das zunehmend gespalten erscheint?"

Marya Gabriel:"Dank des Kinos verfügen wir heute über die Mittel, um das zu mobilisieren, was wir schätzen, Vielfalt, Kultur, über den Tellerrand zu schauen, andere Autoren kennenzulernen und deren Arbeit zu schätzen. Das sind die Werte, die uns zu Europäern machen."

Euronews:"Sie sind eine starke Verfechterin der Geschlechtergleichstellung, aber auch hier auf dem 'Festival Lumière' wurden nur zwei von zehn Preisen an Frauen vergeben."

Marya Gabriel:"Aber man kann durchaus einen Wechsel beobachten: 2016 wurde eine Frau (Catherine Deneuve) mit dem Prix Lumière ausgezeichnet, 2017 ein Mann (Wong Kar-Wai), dieses Jahr wieder eine Frau (Jane Fonda). Das ist ein schöner Trend, ich würde mir wünschen, dass es so weitergeht. Aber es sollte natürlich auch immer um die Qualität oder die Lebensleistung gehen. Wir leben in einer Welt, in der wir unsere unglaublichen Talente - und das sind sowohl Männer als auch Frauen, stärker fördern müssen."

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