Trump hält die EU in Atem

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Von Damon Embling
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Rückblick 2018 auf die transatlantischen Beziehungen der EU.

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Donald Trump war auf Krawall gebürstet beim Teffen mit den Bündnispartnern im nagelneuen Nato-Hauptquartier in Brüssel im Juli 2018. Er forderte vehement mehr finanzielle Beteiligung:

"Dreiundzwanzig der 28 Mitgliedsstaaten zahlen immer noch nicht das, was sie zahlen sollten und was sie eigentlich für ihre Verteidigung bezahlen sollen."

Später im Jahr stand er selbst in der Kritik: Bei den Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkriegs in Frankreich sagte der US-Präsident eine Zeremonie für US-Kriegstote ab. Offizielle Begründung: schlechtes Wetter. Kritiker warfen ihm vor, die Gefallenen entehrt zu haben.

Auch die gemeinsamen Bemühungen der Franzosen und der Deutschen für eine europäische Armee kritisierte Trump. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigte hingegen, Europa müsse seine Abhängigkeit von anderen verringern:

"Wir müssen uns vor China, vor Russland und sogar vor den Vereinigten Staaten schützen."

Und dabei schien es so gut zu laufen zwischen Macron und Trump. Beim Empfang des französischen Präsidenten im Weissen Haus schwärmte der US-Präsident von der besonderen Beziehung und machte einen seinen ganz eigenen Witze:

"Wir pflegen eine ganz besondere Beziehung. Ich musste ihn einfach von dieser kleinen Schuppe befreien, einer winzigen, er muss perfekt sein, er ist perfekt", so Trump.

Und Macron antwortete höflich: "Herr Präsident, vielen Dank ich möchte dem Präsidenten und dem ganzen amerikanischen Volk für diesen herzlichen Empfang danken."

Zölle und drohender Handelskrieg

Zölle auf die Importe von europäischen Metallen - schnell war die Rede von einem Handelskrieg: "In Handelsbeziehungen behandelte die EU die USA miserabel, sie behandelten unsere Arbeiter schlecht", schimpfte Trump.

Der Moment als EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Nachricht von Trumps Entscheidungen für Strafzölle erhält: "Wie erwartet - wo war ich?"

DIe EU schlug zurück und erhöhte die Zölle auf US-Güter wie Motorräder und Bourbon-Whisky. Donald Tusk, Präsident des Europäischen Rates, fand deutliche Worte: "Man könnte meinen, mit solchen Freunden braucht man keine Feinde."

Als Trump daraufhin mit weiteren Zöllen - unter anderem auf Autos drohte, machte sich Jean-Claude Juncker auf den Weg ins Weiße Haus und versuchte, die Wogen zu glätten:

"Ich kam mit der Absicht, einen Deal zu machen und wir haben heute einen Deal abgeschlossen. Wir werden weitere Zölle zurückhalten und die bestehenden Zölle auf Stahl und Aluminium überprüfen."

2019 hofft die EU auf weniger stürmische transatlantische Winde.

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