Russen haben den zweitwichtigsten Herausgeber einer Rangliste für Restaurants, den Restaurantführer "Gault & Millau" gekauft.
In Frankreich kennen allen den "Gault&Millau". Gleich hinter den Sternen, die der "Guide Michelin" an herausragende Restaurants vergibt, stehen die Kochmützen des 1972 gegründeten Restaurantführers "Gault&Millau".
Wir bleiben den historischen Werten treu, die Gault&Millau zum Wegbereiter der "nouvelle cuisine" gemacht haben.
Neuer CEO von Gault&Millau
Ins Leben gerufen wurde die Rangliste von den Journalisten und Gastronomie-Experten Christian Millau und Henri Gault.
"Ich habe 100 % der Anteile an eine russische Familie verkauft", erklärte jetzt Côme de Chérisey, der in den vergangenen sieben Jahren der Direktor von "Gault&Millau" war. Er sagte auch, dass der Restaurantführer weiter in seine digitale Entwicklung investieren müsse, die Côme die Chérisey angestoßen habe, und dafür würden weitere Investitionen benötigt.
Verkauft an Familie aus dem Umkreis der russischen Großbank VTB
Gekauft hat den Gourmet-Guide offenbar jemand, hinter dem die Gelder der zweitgrößten russischen Bank VTB stehen, die zu etwa 60 % dem russischen Staat gehört. Was die neuen Eigentümer für "Gault&Millau" bezahlt haben, soll offenbar ein Geheimnis bleiben.
Neuer Direktor wird Jacques Bally, der zuvor schon in leitender Funktion im Unternehmen tätig war. Er versprach: "Wir bleiben den historischen Werten und Grundlagen treu, die Gault&Millau zum Wegbereiter der "nouvelle cuisine" gemacht haben, und wir haben große Projekte in Frankreich und im Ausland."
So soll die deutschsprachige Version erhalten bleiben. In Frankreich erscheint der Restaurantführer in einer Auflage von 40.000 Exemplaren. Auf Russisch gibt es den "Gault&Millau" seit 2017.