Ungewöhnlich viele Waldbrände breiten sich 2019 in Europa aus

Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Griechenland.
Feuerwehrleute bekämpfen einen Brand in Griechenland. Copyright REUTERS/Michalis Karagiannis/File Photo
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Von Rafael Cereceda mit Copernicus EMS, David Moore
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Nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus gab es 2019 in Europa 480 Waldbrände. Normalerweise werden erst Mitte August so viele verzeichnet.

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Das junge Jahr 2019 war europaweit sehr warm und trocken. Nachdem das Schneeabenteuer in Deutschland und Österreich Mitte Januar endete, wurde es schnell warm. Im Februar gab es bereits Tage, an denen man ohne weiteres im T-Shirt die Sonne genießen konnte. Die unangenehme Nebenwirkung: Die Anzahl von Waldbränden in Westeuropa war außergewöhnlich hoch.

Nach Angaben des Emergency Management Service des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus gab es 2019 in ganz Europa 480 Waldbrände. Im Vergleich zur durchschnittlichen Anzahl der Brände zwischen 2008 und 2018 sind das so viele, wie normalerweise Mitte August verzeichnet werden.

Die verbrannte Fläche ist mit 74.482 Hektar etwas geringer als sonst Mitte Juli. Im März der Jahre 2008 bis 2018 lag der Durchschnitt für ganz Europa bei 4.872 Hektar verbrannter Fläche.

Frankreich ist mit 180 Bränden, vor allem auf Korsika, deutlich über der durchschnittlichen Gesamtzahl der Brände und auch deutlich über der typischen Brandfläche.

Spanien hat auch seine übliche jährliche Höchstzahl an Waldbränden überschritten. Doch die verbrannte Fläche ist nicht ganz so alarmierend. Das Nachbarland Portugal bleibt im Saisondurchschnitt.

Großbritannien erreichte mit 15 Waldbränden seinen üblichen Jahreshöchststand, und Irland, mit durchschnittlich neun Waldbränden pro Jahr, verzeichnete bereits fünf.

In Osteuropa zählte Kroatien 22 Waldbrände – normalerweise sind es hier durchschnittlich 24 bis zum Jahresende. Und in Rumänien gab es 38 Brände mit rund 20.000 Hektar Brandfläche, was weit über dem Jahresdurchschnitt liegt. Allerdings gab es in Bulgarien noch kein Lauffeuer. Bis zu diesem Zeitpunkt des Jahres gibt es in der Regel durchschnittlich 17.

Belgien, dessen Durchschnitt nahe der Null liegt, hatte zwei.

Der Meteorologe David Moore von der Universität in Leicester hatte auf diese Zahlen Anfang der Woche auf Twitter aufmerksam gemacht.

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