Fast die Hälfte der Unternehmen im britisch-deutschen Geschäft sieht sich außerstande, sich auf die allernächste Zukunft einzustellen, so der "German British Business Outlook 2019". Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und die britische Handelskammer haben dafür 101 Unternehmen befragt
Die Wirtschaft wird langsam ungeduldig : "Brexit“ oder nicht, und wenn ja, welcher?
Fast die Hälfte der im britisch-deutschen Geschäft aktiven Unternehmen sehen sich außerstande, sich auf die allernächste Zukunft einzustellen. Das zeigen die Ergebnisse des German British Business Outlook 2019 (GBBO) . Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hat dafür gemeinsam mit der britischen Handelskammer (British Chamber of Commerce) 101 deutsche Unternehmen mit Konzernzentrale in Großbritannien und britische Unternehmen mit Konzernzentrale in Deutschland befragt.
Die stärksten Auswirkungen des "Brexits" sehen die Unternehmen durch drohende administrative Hürden (47 Prozent) und Umsatzrückgang. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) fürchtet Störungen in den Lieferketten, jedes fünfte höhere Zölle (22 Prozent).
ADMINISTRATIVE HÜRDEN, GESTÖRTE LIEFERKETTEN, HÖHERE ZÖLLE
Kommt ein harter "Brexit", wollen viele ihre Planung für Investitionen (35 Prozent), Personaleinstellungen (19 Prozent) und Export-Aktivitäten (16 Prozent) revidieren. Vier von fünf (84 Prozent) befragten Unternehmen erwarten für 2019 einen Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung.
Andreas Glunz, KPMG:
“47 Prozent der Unternehmen sagen, sie sind derzeit nicht vorbereitet auf den "Brexit". Und das ist erschreckend, sicherlich. Spiegelt aber auch wider die Unsicherheiten dadurch, dass auch heute immer noch alle Szenarien auf dem Tisch sind. Sie hoffen auf die Politik, dass eine Lösung geschafft wird, und insbesondere, dass es zu einer längeren Übergangsphase kommt, in der sich die Unternehmen vorbereiten können.
LICHTBLICK
Der Lichtblick: 47 Prozent der befragten Unternehmen rechnen für ihr Geschäft mit Wachstum, nur 36 Prozent mit einem Rückgang. Knapp die Hälfte plant, weiter jenseits des Ärmelkanals zu investieren.¨
Sigrid Ulrich