May spricht mit Corbyn, viele Tories sind sauer

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Von Euronews
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Mit Corbyn aus der Brexit-Klemme? Mays Kurswechsel sorgt innerhalb ihrer konservativen Partei und auch in den Reihen der Opposition für Unmut.

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Seit Wochen keine Mehrheit für ihren Deal, für die Alternativen auch nicht. Gemeinsam mit der Opposition sucht Theresa May einen Ausweg aus dieser Brexit-Sackgasse. Hinter verschlossenen Türen beriet sie sich am Nachmittag rund eine Stunde lang mit Labour-Chef Jeremy Corbyn. Details wurden nicht bekannt.

Mit Corbyn aus der Sackgasse

Zuvor waren die beiden in der wöchentlichen Fragestunde im Unterhaus aufeinandergetroffen und Einigkeit demonstriert. "Es gibt einige Bereiche, bei denen wir uns einig sind. Wir wollen einen Brexit mit einem Deal. Wir wollen den Erhalt von Arbeitsplätze und das Ende der freien Zuwanderung von Arbeitnehmern", sagte May.

Die Zeit drängt. Bis zum 10. April wollen Corbyn und May ihren Kompromiss präsentieren – und Brüssel um eine erneute Brexit-Verschiebung bitten. "Wir müssen eine gemeinsame Position im Parlament finden, mit der wir das Austrittsabkommen unterstützen und sicherstellen können, dass wir die EU am 22. Mai verlassen – vor den Europawahlen, damit wir an diesen nicht mehr teilnehmen müssen. Aber das schaffen wir nur, wenn wir uns zusammensetzen und eine Lösung finden, die vom Unterhaus unterstützt wird", so die Premierministerin.

Tories sauer auf May

Der aktuelle Austrittstermin ist am 12. April. Corbyn begrüßte das Gesprächsangebot, machte aber klar, dass er der Premierministerin nichts schenken wird. Er plädiert – anders als May – für eine Zollunion mit der EU, also einen weichen Brexit. Ein Schreckensszenario für die Hardliner unter den Tories, denen ein "No Deal" lieber wäre. Sie fühlen sich von May verraten.

Der konservative Abgeordnete Lee Rowley griff May im Parlament scharf an: "Letzte Woche noch hat die Premierministerin hier in diesem Raum gesagte, die größte Bedrohung für unser Ansehen in der Welt, für unsere Verteidigung und für unsere Wirtschaft sei der Oppositionsführer. Und was qualifiziert ihn jetzt plötzlich dafür, beim Brexit mitzumischen?“

Alles nur Kalkül?

Skepsis auch bei Labour. Der Verdacht: May suche nur den Dialog, um ihr Scheitern am Ende der Opposition in die Schuhe zu schieben.

Derweil versucht eine Gruppe moderater Parlamentarier mit einer parteiübergreifenden Gesetzesinitiative ein "No-Deal"-Szenario auszsuchließen. Ob es heute Abend eine Mehrheit dafür geben wird, ist allerdings unklar.

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