In Algerien wollen die Protestierenden einen grundlegenden Wandel.
An der Place de la Grande Poste in Algier haben an diesem Freitag wieder Tausende protestiert. Sie wollen mehr als nur einen neuen Präsidenten, sie fordern einen grundlegenden Wandel - nicht nur die Neuwahl eines Präsidenten am 4. Juli 2019.
Es kam auch zu Ausschreitungen, zahlreiche Menschen wurden verletzt, darunter 27 Polizisten. 108 Demonstranten wurden nach den Freitagsprotesten festgenommen.
Kheira sagt: "Wir kommen jeden Freitag wieder, denn unsere Forderungen sind nicht erfüllt worden. Wir wollen mehr Macht für die Leute. Wir wollen, dass die "Gang" geht - komplett. Wir sind gegen Bensalah, wir wollen nicht, dass er die Wahlen anführt."
Anfang der Woche hatte das Parlament den 77 Jahre alten Abdelkader Bensalah zum Interimspräsidenten ernannt. Er gilt als Weggefährte des zurückgetretenen Präsidenten Bouteflika.
Andere Demonstranten erklären, dass sie für ihre Kinder protestieren.
In der Hauptstadt Algier kam es auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Wasserwerfer ein.
Der prominente Oppositionelle Mustapha Bouchachi betonte auf einer Kundgebung am Freitag, dass die Forderungen der Demonstranten noch nicht erfüllt seien. "Das Volk ist eindeutig: Die aktuelle Übergangsphase muss von Männern und Frauen geleitet werden, die vom algerischen Volk akzeptiert werden."