Weil er Flüchtlingen geholfen hat: Ex-Bürgermeister vor Gericht

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Von Renate Birk mit ansa
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Dem über die Landesgrenzen hinaus bekannten Domenico ("Mimmo") Lucano wird jetzt in Italien der Prozess gemacht.

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In Locri in Süditalien hat der Prozess gegen den ehemaligen Bürgermeister von Riace, Domenico "Mimmo" Lucano, begonnen. Ihm werden diverse Verbrechen in Bezug auf die Aufnahme von Migranten in seiner Gemeinde vorgeworfen (wie etwa Veruntreuung von Geldern und das Arrangieren von Schein-Ehen). Allerdings wurde sein Modell der Integration von Flüchtlingen in ganz Europa oft als Vorbild zitiert.

Lucano sagte über sein Erscheinen vor Gericht: "Nein, das ist kein politischer Prozess, aber natürlich spielt die Politik eine Rolle. Ich habe als Bürgermeister die Entscheidung getroffen, denen eine Stimme zu geben, die keine haben."

Lucano: "Ich habe inneren Frieden gefunden"

Außerdem sagte Lucano: "Wissen Sie, es gibt viele, die viel mehr gelitten haben als ich. Wenn man die Häfen für Menschen schließt, aber für Waffen öffnet, dann läuft etwas falsch. Ich habe inneren Frieden gefunden."

Der Ex-Bürgermeister stand lange unter Hausarrest, ist jetzt frei, darf aber nicht zurück nach Riace.

Lucano hatte in seinem unter Abwanderung leidenden Ort Riace Hunderte Migranten aufgenommen und sie in das öffentliche Leben eingegliedert.

Domenico "Mimmo" Lucano
Lucano: "Inneren Frieden gefunden"
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