Zum Unabhängigkeitstag: Weitere Massenproteste in Algerien

Am Unabhängigkeitstag sind erneut zehntausende Menschen in Algerien auf die Straße gegangen. Es ist bereits der 20. Freitag in Folge. Die Demonstranten protestieren gegen die Übergangsregierung und fordern mehr Demokratie. Im April war bereits der langjährige Präsident Abdelaziz Bouteflika auf Druck der Straße und des Militärs zurückgetreten.
"Es ist mir egal, was die Regierung uns anbietet, sie kommt mit nichts Neuem", sagte eine Demonstrantin. "Das beweist, dass wir ihnen überhaupt nicht trauen können."
Ein weiterer Demonstrant ist ähnlicher Meinung:
"Ich traue dem Interimspräsidenten Abdelkader Bensalah nicht. Wir wollen keine Wahlen mit ihm oder Premierminister Noureddine Bedoui. Wir haben Leute, die in der Lage sind, das Land zu führen, auch innerhalb der Armee."
In mindestens zwölf Städten in ganz Algerien fanden Demonstrationen statt. Mit Sprechören feierten die Massen zum 57. Jahrestag der Unabhängigkeit von Frankreich außerdem die Freiheitskämpfer des Algerienkrieges.