Schredder-Orgie nach Ibiza-Skandal: 5 Festplatten dreifach vernichtet

Schredder-Orgie nach Ibiza-Skandal: 5 Festplatten dreifach vernichtet
Von Hans von der Brelie
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Kurz nach Bekanntwerden des Ibiza-Skandals um Ex-FPÖ-Chef Strache überwachte der Leiter der Soziale-Medien-Abteilung im österreichischen Bundeskanzleramt persönlich und unter falschem Namen die Vernichtung mehrerer Datenträger. Wussten ÖVP und Ex-Kanzler Kurz davon? Besteht ein Link zu Ibiza?

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Der Ibiza-Skandal um den früheren FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat in Österreichs Hauptstadt Wien offenbar eine Schredder-Orgie ausgelöst.

Der Leiter der Soziale-Medien-Abteilung im österreichischen Bundeskanzleramt überwachte persönlich und unter falschem Namen die Zerstörung von fünf Festplatten. Die Schredder-Orgie unter Pseudonym erfolgte kurz nach dem Ibiza-Skandal, der am 27. Mai zum Sturz der ÖVP/FPÖ-Koaltionsregierung unter Sebastian Kurz (ÖVP) durch ein Misstrauensvotum im Parlament führte.

Operation Reisswolf

Aufgedeckt wurde die "Operation Reisswolf" durch das österreichische Magazin "Falter".

Besteht eine Verbindung zwischen Straches Ibiza-Skandal und dem mittlerweile zurückgetretenen ÖVP-Kanzler Kurz? Die Vernichtung von Daten vor einem Regierungswechsel sei ein "normaler Vorgang", versuchte Kurz die Geheim-Aktion herunterzuspielen. Eine Verbindung zum Ibiza-Skandal gebe es nicht.

Wer wusste was?

Was war auf den gleich dreifach geschredderten Festplatten? Und wer wusste von der Geheimaktion?

Viel Arbeit für den Staatsanwalt, der sich ja auch noch um die Aufklärung der Ibiza-Details kümmern muss. Ins Rollen gekommen war alles durch den damaligen Vizekanzler der FPÖ. Strache hatte sich einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte angedient. Im Raum steht der Verdacht der illegalen Parteienfinanzierung.

Schredder-Rechnung nicht bezahlt

Die "Operation Reisswolf" ist sozusagen ein "Skandal nach dem Skandal". Der Vorgang war aufgeflogen, weil die Rechnung für das Zerstören der Datenträger in Höhe von 76 Euro bei dem Unternehmen, einem externen Dienstleister, nicht bezahlt worden war. Der Geschäftsführer hatte daraufhin Anzeige wegen Betrugs gestellt. Durch Nachforschungen war das Magazin "Falter" auf die Spur des undercover agierenden Mitarbeiters des Bundeskanzleramtes gekommen.

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