Proteste in Hongkong jetzt schon seit neun Wochen
Nach neun Wochen anhaltender Proteste sieht die chinesische Regierung ihre Sonderverwaltungszone Hongkong in der "schwierigsten Situation" seit der Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997. Peking warnte die Demonstranten in Hongkong "nicht mit dem Feuer zu spielen".
Am Mittwoch gingen Anwälte auf die Straße und protestieren gegen die Regierung. Wilson Leung erklärt: "Wir Juristen machen uns Sorgen, inwieweit die Staatsanwaltschaft unabhängig ist und rechtmäßig anklagt, oder ob politische Gründe hinter bestimmten Anklagen stecken. Das wäre nicht rechtens. Interessanterweise gibt es einen anonymen Brief aus den Reihen der Staatsanwälte, in dem genau das steht, dass politischen Überlegungen im Spiel sind."
Auslöser für die Demonstrationen war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Regierungschefin
Carrie Lam hat das Gesetz mittlerweile zwar für null und nichtig erklärt. Die Demonstrationen haben sich aber zu einer breiteren Bewegung gegen die Regierung und das harte Vorgehen der Polizei entwickelt. Viele Menschen befürchten zudem zunehmenden Einfluss Pekings und fordern demokratische Reformen.