Kaum Sympathien in EU für Johnsons Brexit-Kurs

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Von Stefan Grobe
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Kaum Sympathien in EU für Johnsons Brexit-Kurs

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In Großbritannien tickt die Uhr - in Sachen Brexit ist es fünf vor zwölf. Was danach kommt, niemand weiß es.

Einige britische Politiker wollen den harten Brexit verhindern, doch Premierminister Boris Johnson braucht das Gespenst des harten Brexit, um Druck auf Brüssel auszuüben.

Die EU zeigt sich unbeeindruckt.

Ein harter Brexit ohne Vereinbarung sei sehr gut möglich, so die Kommissionssprecherin.

Deswegen sei es wichtig, dass alle Beteiligten auf ein solches Szenario vorbereitet seien.

In dieser Woche diskutieren EU-Diplomaten den Stand der Vorbereitungen, einschließlich die Nutzung von Rettungsfonds.

Am meisten betroffen von einem harten Brexit wären Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien und Spanien.

Die Folgen seien aber noch mehr in Großbritannien und Irland zu spüren, so die niederländische Liberale Sophie in 't Veld.

Zu hoffen sei, dass es in der britischen Politik noch so etwas wie Logik und guten Menschenverstand gebe.

Und das heiße: ein ordentlicher Brexit oder gar keiner.

Soll die EU auf Johnson zugehen und nachverhandeln?

Wir sollten nicht in Panik verfallen. Auf dem Spiel stehe der Zusammenhalt der übrigen 27 EU-Mitglieder beim Binnenmarkt, sagt Philippe Lamberts von den belgischen Grünen.

Wenn der Preis dafür ein harter Brexit sei, dann dann sei dies hinzunehmen.

Für andere Abgeordnete ist ein weiterer Aufschub nicht unbedingt vernünftig.

Ein Aufschub ohne triftigen Grund sei undenkbar, meint Udo Bullmann von den deutschen Sozialdemokraten.

Das britische Volk müsse vielmehr erneut gefragt werde, wie es weitergehen solle. Das könne ein Grund sein.

Wenn Aufschub nach Aufschub gewährt werde, so die irische Christdemokratin Mairead McGuiness, diskutiere man in zehn Jahren noch.

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