Banken und Investoren sollen den Staat um Milliarden geprellt haben, indem sie sich die gezahlte Kapitalertragssteuer auf Dividenden doppelt erstatten ließen.
Der Andrang im Bonner Landgericht ist groß, denn verhandelt wird einer der größten Steuerskandale der deutschen Geschichte. Erstmals müssen sich zwei Angeklagte aus Großbritannien wegen der umstrittenen Cum-Ex Geschäfte vor Gericht verantworten.
Banken und Investoren sollen den Staat um Milliarden geprellt haben, indem sie sich die gezahlte Kapitalertragssteuer auf Dividenden doppelt erstatten ließen. Die beiden angeklagten Ex-Aktienhändler sollen dadurch zwischen 2006 und 2011 einen Schaden von mehr als 440 Millionen Euro verursacht haben. In Dutzenden Vernehmungen hatten sie den Ermittlern erklärt, wie das System funktionierte und wer daran beteiligt war. Das Urteil gilt als richtungsweisend für hunderte andere Beschuldigte.
Das Steuerschlupfloch wurde 2012 geschlossen. Das Gericht muss nun entscheiden, ob die Geschäfte strafbar waren. Ein Urteil wird im Januar 2020 erwartet.