Wird der Tod von #Bluegirl Sahar Khodayari (29) etwas ändern in Iran?

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Von Anelise Borges
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Die junge Frau hatte sich selbst verbrannt, weil sie fürchtete verurteilt zu werden, nachdem sie in Teheran ein Fußballspiel besucht hatte - als Mann verkleidet.

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Nicht nur in Iran hat der tragische Tod der jungen Frau für Aufsehen gesorgt: Sahar Khodayari ist im Krankenhaus in Teheran gestorben.

Sie hatte sich selbst angezündet, weil sie Angst hatte, dass sie für etwas verurteilt würde, das in Iran als Verbrechen gilt. nämlich Fußball anzuschauen.

Als Mann verkleidet im Fußballstadion

Anelise Borges ist für euronews in Teheran: "Hier im Sahar Stadion hatte sie im März versucht, ein Spiel IHRER Mannschaft zu sehen. Als Mann verkleidet wollte sie das Verbot umgehen, das kurz nach der Islamischen Revolution 1979 eingeführt wurde und das Frauen untersagt, Sportveranstaltungen von Männern zu besuchen.

Im Internet gibt es eine Welle der Solidarität mit #Bluegirl - nach der Farbe ihrer Mannschaft Esteghlal. Viele meinen, es müsse mehr Druck auch von Seiten der internationalen Fußballfunktionäre geben, um die Regierung Irans zum Einlenken zu bringen.

Die Familie von Sahar Khodayari darf offenbar keine Interviews geben.

Was sagt eine der 17 weiblichen Abgeordneten im iranischen Parlament dazu? Warum dürfen Frauen nach wie vor keine Spiele mit Männern anschauen?

Tayebeh Siavashi erklärt: "Ins Kino, ins Theater und auf Konzerte und zu anderen öffentlichen Veranstaltungen gehen Frauen und Männer gemeinsam. Wir gehen hin und machen mit. Es gibt keine Ausgrenzung, keine Probleme." (...)

"Aber bei Sportveranstaltungen gebe es Aufregung, da könne man nicht voraussehen, was dann passiert." zitiert Siavashi die Behörden.

Die offizielle Sicht: Das Ausland ist das Problem für die Frauen in Iran

Tayebeh Siavashi meint, die Interpretation im Ausland sei das Problem. Sie sagt: "Ich verstehe nicht, warum sich Ausländer um Iran Sorgen machen. Die ausländische Einmischung in Frauenfragen schadet nur. Bis die iranische Gesellschaft selbst eine Einigung findet, wird sich nichts ändern.

Themen wie der Hijab und die Stadien, das sind kulturelle Fragen, die können nicht im Ausland gelöst werden. Alles muss sich aus der Gesellschaft, von innen heraus verändern."

24 Jahre Haft für Abnehmen des Schleiers in der Öffentlichkeit

Aber wie kann Wandel stattfinden, wenn die Frauen dafür bestraft werden, dass sie etwas verändern wollen?

Keinen Hijab zu tragen, steht unter Strafe. Wer dagegen protestiert, kann ins Gefängnis gesteckt werden. Zuletzt wurde eine Aktivistin, die in der Öffentlichkeit ihren Schleier abgenommen hatte, zu 24 Jahren Haft verurteilt;

Die Fotografin Yalda Moayeri kennt die Probleme der Frauen in Iran. Sie bat uns, einige Bilder von ihr nicht zu verbreiten - aus Angst vor den Behörden. Doch sie sieht die Frauen im Aufwind.

Yalda Moayeri sagt: "Ich kann nur sagen, die Macht der Frauen nimmt zu. Sie gehören zur gut ausgebildeten Schicht der Gesellschaft - trotz aller Einschränkungen kommen sie weiter. und setzen sich über die Grenzen hinweg - auch wenn es sehr schwer ist. Sie werden eine wichtige Rolle für die Zukunfs Irans spielen."

Doch nicht alle sind optimistisch. Eine Frau, die wir in einem Skatepark getroffen haben, sagt, dass selbst Fahrradfahren zu Problemen führen kann.

Sie glaubt auch nicht, dass der Tod von Sahar Khodayari am Verbot von Frauen in Fußballstadien etwas ändern wird.

"Sie wird in Vergessenheit geraten"

"Sie wird in Vergessenheit geraten, sie werden sagen, es war ihre eigene Schuld, sie hatte Probleme, Wie tausende andere wurde sie getötet, nichts wird ermittelt, nichts wird sich ändern.

Wie wird Iran sein, wenn die Frauen bekommen, was sie wollen? Einige im Land wollen die Antwort gar nicht wissen, andere hoffen, dass sich die Lage für die Frauen hier verändert und glauben, dass sie bei diesem Wandel mitmachen können.

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