Chirac: "Europa - ein wundervolles Abenteuer, aber nicht einfach"

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Von Stefan Grobe
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Chirac: "Europa - ein wundervolles Abenteuer, aber nicht einfach". Sein außenpolitisches Erbe

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Bier mit Gerhard Schröder in Aachen 2004 - für Jacques Chirac mehr als nur eine diplomatische Geste.

Mit dem deutschen Bundeskanzler verband ihn eine besonders enge Beziehung, die weit über die übliche deutsch-französische Zusammenarbeit hinaus ging.

In Schröder fand Chirac einen Verbündeten gegen den von der Bush-Adminstration ausgelösten Irak-Krieg

Die Idee war, Europa von einer als falsch eingeschätzten Politik abzukoppeln - was nur zum Teil gelang.

Die Welt und Europa verstanden, dass Chirac von Grundwerten geprägt war, die sein Denken vom Leben der Nationen bestimmten, sagt der französische Europa-Abgeordnete Bernard Guetta.

Von diesem Moment an wurde Chirac zum Staatsmann.

Auf der gegenseite Tony Blair, Spaniens Aznar und Portugal Barroso sowie die EU-Neumitglieder aus Osteuropa.

Chirac und seine Verbündeten sahen dagegen die Notwendigkeit, die diplomatischen und verteidigungspolitischen Strukuren Europas zu stärken.

In der Erinnerung Jean-Claude Junckers war Chirac ein Freund Europas, Afrikas und Asiens.

Chirac war klar, dass kein europäisches Land allein eine Rolle auf der globalen Bühne spielen könnte.

Doch es mißlang ihm, ein stärkeres Europa zu schmieden, als die Menschen in Frankreich und den Niederlanden die europäische Verfassung in Volksabstimmungen ablehnten.

Auch gelang ihm nicht, innerhalb der EU eine größere Einigkeit herzustellen.

Als er seinen politischen Abschied nahm, waren die Spaltungen in Europa zwischen Ost und West, zwischen Nord und Süd unübersehbar.

In den Worten Chiracs: "Europa - ein wundervolles Abenteuer aber nicht einfach."

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