Kanada: Justin Trudeau gewinnt, verliert aber 28 Sitze

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Von Euronews mit dpa
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Die Liberalen von Premierminister Justin Trudeau sind erneut stärkste Kraft geworden, haben ihre absolute Mehrheit aber verloren.

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Bei der Parlamentswahl in Kanada sind die Liberalen von Premierminister Justin Trudeau erneut stärkste Kraft geworden, haben ihre absolute Mehrheit aber verloren.

Die Regierungspartei kommt auf voraussichtlich 157 Sitze - 28 Mandate weniger, als noch vor vier Jahren.

Damit kann der 47-jährige zwar weiter regieren, benötigt dazu jedoch die Duldung durch kleinere Parteien, beispielsweise den Sozialdemokraten oder den Grünen. Für eine absolute Mehrheit wären 170 Sitze nötig gewesen.

Konservative Partei: Mehr Stimmen, aber weniger Mandate

Die Konservative Partei des Herausforderers Andrew Scheer kam auf 121 Sitze. Die Konservativen erreichten rund 3,1 Prozentpunkte mehr als die Liberalen. Aufgrund des Direktwahlsystems kommen sie jedoch auf weniger Sitze im Parlament.

Die Partei der frankophonen Minderheit, das Bloc Québécois, kommt auf voraussichtlich 32 Sitze im Parlament. Die Regionalpartei feiert damit einen großen Erfolg - 2015 errang sie lediglich vier Mandate.

Die Sozialdemokraten mit Parteichef Jagmeet Singh werden wahrscheinlich 24 Sitze erreichen, 20 Sitze weniger, als noch vor vier Jahren.

Die Grünen unter Parteichefin Elizabeth May kommen auf drei Sitze.

Kleinere Parteien mit mehr Gewicht in Ottawa

Es wird erwartet, dass die kleineren Fraktionen im Abgeordnetenhaus deutlichen Einfluss auf die Regierung nehmen werden. Die Bilanz der Liberalen in den vergangenen vier Jahren war durchwachsen: Zwar hatte sie wie versprochen Marihuana legalisiert und mehr als 25.000 syrische Flüchtlinge im Land aufgenommen. Einige von Trudeaus Versprechen, wie eine Wahlrechtsreform oder ein ausgeglichener Haushalt bis 2019, konnte der Premierminister aber nicht halten.

Schon vor der Wahl im flächenmäßig zweitgrößten Land der Welt hatte sich abgezeichnet, dass Trudeau seine absolute Mehrheit im Parlament verlieren könnte. Rund 27 Millionen Bürger waren dazu aufgerufen, neue Abgeordnete in Ottawa zu wählen.

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